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Berlin: MildesUrteilnach Flaschenwurf auf Polizisten

Als die Polizei die Straße für die Demo der Rechtsextremisten frei machen wollte, wurde Aikko B. wütend.

Als die Polizei die Straße für die Demo der Rechtsextremisten frei machen wollte, wurde Aikko B. wütend. Der Student, der zu mehreren hundert Gegendemonstranten gehörte, warf eine Flasche. Die ging fünf Meter vor den Beamten zu Bruch. Der Wurf am 1. Mai 2004 brachte den 25jährigen B. gestern wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands und versuchter gefährlicher Körperverletzung vor das Amtsgericht Tiergarten.

Der angehende Lehrer für Deutsch und Geschichte aus Baden-Württemberg versicherte, er sei ein Berlin-Besucher und kein Krawalltourist gewesen. Als er von dem NPD-Aufmarsch hörte, habe er sich den Rechtsextremisten auf der Frankfurter Allee in den Weg stellen wollen. Den Wurf bezeichnete er als unüberlegt. „Ich wollte ein Zeichen des Protests setzen“, sagte der Angeklagte, der sich bei den Polizisten schriftlich entschuldigt hat.   Der Staatsanwalt forderte elf Monate Haft auf Bewährung. Solch eine Vorstrafe hätte B. die Zukunft als Pädagoge verbaut. Das Gericht ging von einfachem Landfriedensbruch aus und entschied „ausnahmsweise“ auf eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 15 Euro (1350 Euro). Jede höhere Strafe käme einem Berufsverbot gleich, hieß es im Urteil. K. G.

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