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Berlin: Mit der Wäsche kommt das Gift in die Wohnung Grüne warnen vor Gefahren durch Holzschutzmittel auf Dachböden

Ein Großteil der unsanierten Dachböden in Ost-Berliner Häusern ist noch immer mit Giftstoffen aus DDR-Zeiten belastet – doch den wenigsten Berlinern ist die Gefahr bewusst. Daher haben die Grünen den Senat aufgefordert, Mieter, Handwerker und Wohnungsfirmen besser aufzuklären.

Ein Großteil der unsanierten Dachböden in Ost-Berliner Häusern ist noch immer mit Giftstoffen aus DDR-Zeiten belastet – doch den wenigsten Berlinern ist die Gefahr bewusst. Daher haben die Grünen den Senat aufgefordert, Mieter, Handwerker und Wohnungsfirmen besser aufzuklären. Es dauert Jahrzehnte, bis sich die Stoffe wie das Insektizid DDT oder das Fungizid Pentachlorphenol (PCP) verflüchtigen. Wird PCP eingeatmet oder über die Haut aufgenommen, kann es zu Antriebsschwäche führen. Langfristig verursacht das Gift Leberschäden, Hautentzündungen und Krebs. DDT beeinflusst Hirn und Nerven sowie die Fruchtbarkeit.

„Der Senat muss mehr über solche Gefahren informieren“, sagt Claudia Hämmerling, Verbraucherexpertin der Grünen. Längst nicht auf allen betroffenen Dachböden hingen vorgeschriebene Warnschilder mit Verhaltensregeln. So sollte man dort keine Wäsche trocknen, da das Gift in die Kleidung gelangen kann, warnt Roberth Rath, Sprecher des zuständigen Landesamtes Lagetsi. Das bezirkliche Gesundheitsamt müsse informiert werden, die Hausverwaltung möglicherweise den Dachboden sperren. Ist die Atemluft belastet, gibt es eine Chance auf Mietminderung. Eine rechtliche Verpflichtung zur Sanierung existiert den Experten zufolge nicht.

Annette Kögel

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