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Berlin: Mit Sauce

Wenn Werbeleute an der deutschen Sprache herumfingern, wird es oft eklig, manchmal aber auch erhellend. Das, was an Farben nach ihrem Willen zur WM über Deutschland hereinbricht, nennen sie „City Dressing“, was wohl dummdeutsch für „Stadtbekleidung“ stehen soll; allerdings wirkt das, was da an symbolischen La-Olas auf Stadien und Städte getüncht wird, eher wie eine optische Salatsauce.

Wenn Werbeleute an der deutschen Sprache herumfingern, wird es oft eklig, manchmal aber auch erhellend. Das, was an Farben nach ihrem Willen zur WM über Deutschland hereinbricht, nennen sie „City Dressing“, was wohl dummdeutsch für „Stadtbekleidung“ stehen soll; allerdings wirkt das, was da an symbolischen La-Olas auf Stadien und Städte getüncht wird, eher wie eine optische Salatsauce. Droben halten sich die bunten Kullerzwerge aus dem Logo den Bauch vor Lachen, drunten wird uns schwindlig vom Geflimmer der Farbschattierungen, bis sich die gewünschte Welle praktisch von selbst ergibt.

Immerhin ist durch diese nach Städten differenzierte Gestaltung sichergestellt, dass verkaterte Fans morgens beim Blick aus dem Fenster sofort merken, wo sie sind. Dreierlei Blau mit Gelbgrün, das kann nur Berlin sein. Oder war’s Leipzig? Das Konzept, zu Ende gedacht, erzwingt die Einkleidung der ganzen Stadt und ihrer Bürger, so, wie man einen Salat mit Dressing bekleckert und gründlich durchmischt. Den grün-blau-blau gestreift uniformierten Polizisten nennen wir dann einfach „Herr Schiedsrichter“.

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