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Wolfram Ritschl, Betreiber Restaurant Paris-Moskau

© Bernd Matthies

Tagesspiegel Plus

„Mit Steinmeier und Gabriel ordentlich gezecht“: Der Wirt im Berliner Gasthaus der Mächtigen erzählt

Seit 40 Jahren betreibt Wolfram Ritschl das Restaurant Paris-Moskau in Alt-Moabit. Er blieb, während sich um das Haus an den Bahngleisen die Welt veränderte.

Herr Ritschl, blicken wir 40 Jahre zurück: Sie waren Historiker, 23 Jahre alt, Assistent des berühmten Arnulf Baring, ein erstklassiger Start in eine akademische Karriere. Warum wurden Sie Gastwirt?
Mehr noch. Ich war mit Barings Tochter liiert, war quasi ein Teil des Haushalts geworden, hatte über Kiesingers Große Koalition promovieren wollen. Wirt wollte ich ganz sicher nicht werden, aber ich hatte Bekannte, Josef und Sofi, die einen israelischen Pass hatten, aber wohl aus Usbekistan oder Tadschikistan kamen. Die sollten das eigentlich machen. Er war ein guter Koch, war mal im „Pavillon du Lac“ der Franzosen am Tegeler See, sie konnte gut Service. Aber sie hatten aber gewisse administrative Defizite und waren mit einem Restaurant in Charlottenburg schon gescheitert. Das war bei mir so eine Mischung aus Mitleid und Geschäftsidee, ich wollte helfen.

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