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Berlin: Mit Tanz

sinniert über aktuelle Trends zum 30. April Der Trend geht in Richtung greller Effekte.

sinniert über aktuelle Trends zum 30. April Der Trend geht in Richtung greller Effekte. Wer heute beim 30. April noch an den „Tanz in den Mai“ denkt, der gehört zum alten Eisen; die Jüngeren feiern mit allerhand Feuerzauber die Walpurgisnacht. Heidnisch knallt einfach besser, das sehen wir auch beim Halloween.

Dass der Zoo sich diesem Trend anschließt, ist verständlich. Wer möchte schon mit einem ausgewachsenen Gorilla in den Mai tanzen? Hexenwahl, Feuershows und Streifzüge durchs nächtliche Revier sind die Höhepunkte der dortigen Walpurgisnacht. Ein Programmpunkt fehlt: die Exkursion zum gemeinen Autonomen (homo aut. kreuzbergiensis), der bislang noch ganz überwiegend in freier Wildbahn auftritt, obwohl sein natürlicher Feind, der Schweinestaat, ja durchaus zoologische Aspekte aufweist.

Dennoch ist nicht undenkbar, dass wir in ein paar Jahrzehnten die Berliner Mainacht nicht mehr mit Hexenbesen feiern, sondern mit einem Gedenkumzug an die heißen Jahre, mit Pflastersteinen aus Schaumgummi und Molotow-Cocktails mit Apfelsaft. Das wäre für den Festkalender ein echter Gewinn. Wer will, kann gern ein wenig dazu tanzen.

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