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hauptbahnhof

© Simulation: Vivico/Bünck+Fehse

Mitte: Am Hauptbahnhof entsteht eine Hotelstadt

Am Hauptbahnhof beginnt eine neue Bauphase. Bereits in den kommenden Wochen sollen auf der Südseite die Bagger anrollen. Sechs Häuser sind rund um die Station geplant, auf der Nordseite fehlen noch Mieter.

Investor Harald G. Huth möchte mit einem 25-Millionen-EuroNeubau für ein Low-Budget-Hotel der Kette Meininger beginnen. Huth, der auch die Einkaufszentren Gropiuspassagen und „Das Schloss“ in Steglitz errichtete, möchte den 30 Meter hohen und neun Etagen umfassenden Bau in zwölf Monaten fertigstellen – das verkürzte Dach des Hauptbahnhofs wird bald nicht mehr zu sehen sein. Das Hotel könnte dann im Frühjahr 2010 eröffnen. Es wäre das vierte Haus der Kette in Berlin, die 1999 mit einem Hostel in der Meininger Straße in Schöneberg startete.

Das knapp 950 Quadratmeter große Grundstück direkt am Südausgang des Bahnhofs hat Huth von der Projektentwicklungsgesellschaft Vivico gekauft. Die Vivico selbst plant auf vier weiteren Neubaublöcken südlich des Hauptbahnhofs weitere Hotels und ein Kongresszentrum. „Die Gespräche mit Betreibern sind schon weit fortgeschritten“, sagte Vivico-Berlin-Chef Henrik Thomsen. Er möchte die Verhandlungen noch in diesem Jahr abschließen. Mitte 2009 könnten dann die Bauarbeiten beginnen.

So plant die Vivico ein Dreisternehotel mit 430 Zimmern (Architekten: Reichel und Staudt, Braunschweig), ein Viersternehotel mit 350 Zimmern (Ortner und Ortner, Berlin) und ein Fünfsternehotel mit 215 Zimmern (Auer und Weber, Stuttgart). Die Hotels sollen an ein Kongresszentrum (KSV Architekten, Berlin) angeschlossen werden, das auf dem südwestlichen Baufeld entsteht. Dafür sind 3 500 Plätze und ein Ballsaal für 2 000 Personen vorgesehen. Etwa 300 Millionen Euro lässt sich die Vivico alleine die Realisierung dieser vier Gebäude kosten. „Wir sind überzeugt, dass das Interesse der Welt an Berlin nicht nachlässt“, sagte Thomsen. Die Lage am Hauptbahnhof und im Flughafenkorridor zum zukünftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg International sei wie geschaffen für ein Hotel- und Kongresszentrum. Unterirdisch plant die Vivico eine Tiefgarage mit 320 Stellplätzen. Der Bezirk Mitte und das Land Berlin müssen dem allerdings zustimmen.

Noch nicht entschieden ist, was mit dem laut Thomsen „prominentesten Grundstück der Vivico in Berlin“ passiert. Gemeint ist der Kubus auf dem Washingtonplatz, ein 42,5 mal 42,5 Meter großer Glasbau. Nachdem die Deutsche Bahn AG als Mieter abgesprungen ist und am Potsdamer Platz bleibt, bleiben laut Thomsen drei Optionen: Auf einen neuen Mieter warten, wenigstens das Untergeschoss ausbauen, oder doch das ganze Gebäude hochziehen. Diese Optionen gibt es für das Hochhaus auf der Bahnhofsnordseite nicht. „Das bauen wir erst, wenn wir einen Nutzer haben.“ Der Turm, bis zu 150 Meter hoch, ist mit 37 800 Quadratmetern Bruttogeschossfläche das größte Objekt der Vivico.

Auch auf der Nordseite des Bahnhofs wie am Humboldthafen sind Hotels geplant. So will die Meermann-Chamartin-Gruppe auf zwei Baufeldern an der Invalidenstraße ein Hotel-Kongresszentrum errichten. Baubeginn soll im kommenden Jahr sein.

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