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Berlin: Mobile Fixerstube startet

Ende Dezember folgen Druckräume in Moabit und Kreuzberg

Der tägliche Schuss unter medizinischer Aufsicht ab dem heutigen Montag startet die erste mobile Fixerstube in Berlin. Zunächst soll der umgebaute Mercedes-Transporter bei schwerst Drogenabhängigen, bei denen eine andere Therapie zunächst nicht möglich scheint, für das Konzept der Konsumräume werben. Ab dem 4. November geht es richtig los. Dann können sich auf der geschlossenen Ladefläche jeweils drei Junkies gleichzeitig ihre selbst mitgebrachten Drogen spritzen. Eine Krankenschwester und ein Sanitäter sind dabei, um helfen zu können, wenn mal etwas schief geht. Stationen sind die Jebensstraße am Bahnhof Zoo und An der Apostelkirche nahe der Kurfürstenstraße.

Außerdem werden Ende des Jahres die lange geplanten zwei festen Fixerstuben eröffnet. Denn nun hat man auch einen Standort in Moabit gefunden: an der Stromstraße/Ecke Birkenstraße, nur wenige Meter vom U-Bahnhof Birkenstraße entfernt. „Ein idealer Standort", sagt Uwe Klüppel von der Initiative „Drogenkonsumräume jetzt“. Es seien keine Schulen oder Kitas in der Nähe. Die zweite Fixerstube entsteht zeitgleich in der Dresdner Straße am Kottbusser Tor in Kreuzberg. „Die Mietverträge sind unterschrieben“, sagt Berlins Drogenbeauftragte Elfriede Koller. Das war die Voraussetzung dafür, dass das Abgeordnetenhaus das gesperrte Jahres-Budget von 172 000 Euro für die Fixerstuben freigibt. Das Geld reicht nur für täglich drei Stunden Öffnungszeit, zu wenig sagen Experten. „Wir müssen erst Erfahrungen sammeln“, sagt Koller. „Dann entscheiden wir, ob man zum Beispiel das Angebot um weitere Standorte ergänzen muss."

Zur Kritik der CDU, dass die Fixerstuben eine offene Drogenszene erst schaffen, sagt Koller: „Die Junkies sind doch auch jetzt schon da. Wir bieten Schwerstabhängigen die Möglichkeit, unter hygienischen Bedingungen ihre Drogen zu konsumieren.“ Studien haben bewiesen, dass dadurch die Zahl der Drogentoten sinkt. I.B.

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