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Berlin: Möglichst wenig sagen

Unternehmen reagieren mit eigenen Sicherheitskonzepten

Die amerikanische Botschaft ist weiträumig abgesperrt, vor der jüdischen Synagoge in der Oranienburger Straße steht ein Wasserwerfer der Polizei. Doch nicht nur öffentliche Gebäude sind gefährdet, auch exponierte Plätze mit einer hohen Symbolkraft oder Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten, sind potenzielle Anschlagsziele. Auch weltweit operierende Unternehmen gehören dazu. Gefragt sind in Konzernen deshalb Sicherheitskonzepte, die mögliche Gefährdungspunkte analysieren. Nicht verwunderlich ist, dass Unternehmen über ihre Sicherheitsvorkehrungen möglichst wenig sprechen wollen. Nicht nur, um möglichen Tätern keine Hinweise zu geben, sondern auch, um Kunden und Geschäftspartner nicht zu verunsichern.

„Wir sagen zu allen Sicherheitsmaßnahmen am Potsdamer Platz gar nichts“, sagt DaimlerChryslerSprecherin Ute Wuest von Vellberg. Dasselbe gilt für das KaDeWe. „Die Sicherheit hat für uns Priorität. Da wir immer im Fokus sind, geben wir im eigenen Interesse keine Informationen“, so Dagmar Flade, Pressesprecherin des KaDeWe. Das Risiko sei zu groß, dass sich jemand mit dem Wissen um die Sicherheitslage einen Scherz erlaube oder dass sogar Trittbrettfahrer animiert würden. Details über die Sicherheit nützten anderen, aber nicht dem Unternehmen, betont auch Matthias Claus, Sprecher des Chemiekonzerns Schering. „Jeder registriert die Warnungen natürlich, nach außen sprechen wir darüber aber nicht.“ Welche Maßnahmen Schering getroffen habe, würde deswegen nicht öffentlich gemacht. Der Sicherheitsstandard bei dem Unternehmen sei aber sehr hoch, sagt Claus.

Berliner Wach- und Sicherheitsdienste haben bei kleineren Unternehmen bislang keine Reaktion auf die jüngsten Terrorwarnungen festgestellt. „Das ist dort ganz eindeutig kein Thema“, sagt Peter Starke, zuständig für den Zentralvertrieb bei der ESD Eskort Dienstleistungsgesellschaft. bw

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