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Umstrittener Preisträger: "Didi" Hallervorden steht wegen seiner Ansage der U2-Staion Mohrenstraße in der Kritik.

© dpa

CDU-Politiker verteidigt Dieter Hallervorden: Mohrenstraße bleibt weiter angesagt

"Didi" Hallervorden bekommt in der Debatte um seine Ansage der U2-Haltestelle Mohrenstraße politische Unterstützung. Der CDU-Abgeordnete Philipp Lengsfeld verteidigt den Komiker - und nimmt den Bezirk Mitte in die Pflicht.

In der Debatte um Dieter Hallervordens Ansage der Haltestelle „Mohrenstraße“, verteidigt der CDU-Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte Philipp Lengsfeld den Comedian. Die Angriffe gegen Hallervorden seien völlig inakzeptabel, erklärte er in einer Stellungnahme.

Der Verein „Berlin Postkolonial“ und die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland hatten Hallervorden gestern dafür kritisiert, dass er für die Aktion „Mach ’ne Ansage - Gib der BVG deine Stimme“ von BVG, Radio „88,8“ und RBB, die Haltestelle „Mohrenstraße“ besprochen hat. Nach Ansicht der Kritiker beleidigt dieser Straßenname Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Dem widerspricht nun Lengsfeld.

„Der Anwurf, dass dieser Name ,kolonialrassistisch’ sei, wird zwar von einer kleinen radikalen Initiative permanent wiederholt, aber von einer Mehrheit der Stadthistoriker, Kommunalpolitiker und Anwohner mit Nachdruck zurückgewiesen“, schreibt er. Dieter Hallervorden werde für etwas angegriffen, das in der Verantwortung des Bezirks Mitte läge. Er fordert die Aktivisten daher auf, persönliche Attacken sofort zu beenden.

"Die Betroffen entscheiden, was sie als diskriminierend empfinden"

Tahir Della, von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland zeigt sich über die Reaktion erstaunt. „Wie viele Menschen wir als Mitglieder haben, steht nicht im Zusammenhang mit unseren politischen Forderungen“, sagt er. Die genaue Zahl der Mitglieder möchte er nicht nennen. Zuschreibungen wie eine „kleine radikale Initiative“ findet er trotzdem „absolut daneben“.

Der ISD sei der Meinung, dass die Betroffenen entscheiden, was sie als diskriminierend empfinden und was nicht. Christian Kopp von „Berlin Postkolonial“ verweist darauf, dass hinter der Umbenennungsforderung keineswegs eine kleine Gruppe Radikaler stehe. Involviert seien neben der Initiative auch der Berliner Dachverband Afrika-Rat Berlin-Brandenburg, der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag und der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland.

Philipp Lengsfeld sieht für eine Umbenennung der Mohrenstraße dennoch keine Rechtfertigung. Es sei aber sinnvoll, Ursprung und Geschichte dieses historischen Namens mittels einer Informationstafel ausführlicher zu erklären, so der CDU-Politiker.

Pascale Müller

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