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Mordprozess: Charité-Schwester gesteht Tötung von vier Patienten

Die wegen sechsfachen Mordes angeklagte Charité-Krankenschwester hat zum Prozessauftakt gestanden, vier schwer kranke Patienten umgebracht zu haben. Sie sagte aus, zum Wohle der Patienten und in deren Willen gehandelt zu haben.

Berlin - In einer von ihrem Verteidiger vorgetragenen Erklärung gab die 54 Jahre alte Angeklagte die Tötung von vier Menschen durch eine "Todesspritze" zu. Gleichzeitig äußerte sich die Frau erstmals zum Motiv. Sie sei davon ausgegangen, dass ihr Handeln "dem Willen der Patienten entsprach" und dies "zu ihrem Wohl geschah". Die Krankenschwester sagte, sie bedauere, mit ihrer "Hand in das Schicksal der Menschen" eingegriffen zu haben.

Die Frau ist angeklagt, zwischen Juni 2005 und Oktober 2006 sechs schwer kranke Menschen im Alter von 48 bis 77 Jahren auf der kardiologischen Intensivstation mit einer Überdosis an Medikamenten getötet zu haben.

Zwei weitere Patienten, die ebenfalls gespritzt worden sein sollen, konnten entweder reanimiert werden oder starben an einer anderen Erkrankung. Laut Anklage handelte die Frau aus "Heimtücke" und "niedrigen Beweggründen". Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte sich die Charité-Schwester als "Herrscherin über Leben und Tod" aufgespielt und dabei ihre "Vorstellung von lebenswerten und lebensunwerten Leben" zugrunde gelegt. (tso/ddp)

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