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Hand, Stand, Sand. Barbara Schöneberger, Culcha-Candela-Sänger Larsito (l.) und Tänzer Mestre Bilu Bahia laden an den Latin Plötzensee ein.

© Eventpress Herrmann

Musik- und Kulturfestival in Plötzensee: Urlaub in Wedding

Im Strandbad Plötzensee gibt’s im Juni ein Latin-Festival – mit viel Musik aus Südamerika, Workshops, Beachvolleyball und neuer Bar. Präsentiert wird der Familienspaß von Barbara Schöneberger und Larsito von Culcha Candela.

Man kann es sich auch am Ende eines eher kühlen Aprils schon ganz gut vorstellen. Einfach mit dem Rad für drei Tage nach Lateinamerika, das soll bald ganz einfach sein. „Die Berliner sollen das Gefühl haben, im Urlaub zu sein, ohne dafür weit fahren zu müssen“, sagt Jan Stens. Dafür fährt der Eventmanager einiges auf. BeLaSound, nennt Stens Berlins erstes lateinamerikanisches Musik- und Kulturfestival, das im Strandbad Plötzensee in Wedding stattfindet: Mit zwei Bühnen, 22 Live-Acts, Beachvolleyballturnier und Tanz-, Percussion- und Cocktail-Workshops.

Stens hat an diesem Dienstagvormittag in die Arminiusmarkthalle in Moabit geladen, wo neben Obstspießen und Fruchtcocktails auch eine Portion Prominenz wartet: Moderatorin Barbara Schöneberger und Larsito, Sänger der Reggae-HipHop-Gruppe Culcha Candela, die das Festivalprogramm präsentieren werden, erzählen gut gelaunt, was das Publikum vom 14. bis 16. Juni erwartet: Kubanischer Salsa, brasilianischer Hip-Hop und kolumbianischer Swing – und auch südeuropäische Bands wie die Franzosen von „Nouvelle Vague“ und der spanische Flamenco-Gitarrist Jaco Abel sind dabei.

„Von dem Leichten, Fröhlichen der südländischen Musik können wir Berliner auch noch was gebrauchen“, sagt Barbara Schöneberger. Die Moderatorin ist genau so gekommen, wie der Fernsehzuschauer sie kennt: enges, etwas zu tief ausgeschnittenes Kleid, Pumps, die blonden Haare offen, und ein Hang zur Selbstironie: „Larsito und ich werden als Marianne und Michael der lateinamerikanischen Welt in die Annalen eingehen.“ Der Latino-Michael Larsito gesteht, dass er sich besonders aufs Essen, darunter Gegrilltes aus Argentinien und Meeresfrüchte von der Küste, freue. Sein Bandkollege von Culcha Candela Johnny Strange gibt zusammen mit der brasilianischen Sängerin Odara Sol eine musikalische Kostprobe: Gute-Laune-Musik zwischen R&B und Latino mit deutschen Texten. Da bleibt auch das Markthallen-Laufpublikum stehen und spendet spontan Applaus.

Dann geht es im offenen Doppeldeckerbus zur Ortsbegehung nach Plötzensee; die Sonne scheint, es herrscht Ausflugsstimmung; „Achtung mit den Köpfen und bitte nicht rauchen“, ruft der Busfahrer. Nach zehnminütiger Fahrt fühlt man sich tatsächlich ein bisschen wie im Urlaub: Weißer Sand, Strandkörbe direkt am Wasser, große Wiese. Pünktlich zum Start der Freibadsaison im Mai eröffnet bereits am 30. April die neue BeLaBar, die unabhängig vom Festival den ganzen Sommer über geöffnet hat.

Jan Stens, gebürtiger Berliner, der den größten Teil seines Lebens in Brasilien, Spanien und Frankreich gelebt hat und erst vor zwei Jahren in die Heimat zurückkehrte, ist nach wie vor begeistert vom Standort Plötzensee. Als er einem Freund von seiner Idee erzählte, schlug der ihm gleich das Strandbad vor. „Ich hab mich umgesehen und mir war sofort klar, wie wir das Konzept hier umsetzen können.“ Stens zeigt auf Strand und Wiese: „Da die Hauptbühne, hier der Vip-Bereich, da ist Platz für die Workshops.“

Barbara Schöneberger posiert derweil mit Capoeira-Tänzer für die Fotografen; dass sie mit ihren Peeptoes fast im Sand versinkt, stört sie nicht. Ob sie auf dem Festival auch singen werde? Nein, lateinamerikanische Musik habe sie bisher noch nie gemacht. Aber das könne ja noch kommen. „Wer weiß, vielleicht nennt man mich beim Festival in zehn Jahren die Gloria Estefan von Moabit!“

BeLaSound Festival, 14. bis 16. Juni, Strandbad Plötzensee, Nordufer 26, Wedding. Die Tageskarte ab 35 Euro, Tel: 61101313. www.belasound.com.

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