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Berlin: Muslime demonstrieren gegen Kopftuch-Verbot Sicherheitskreise erwarten, dass auch Islamisten mitmarschieren

Berlin steht möglicherweise die größte muslimische Demonstration seiner Geschichte bevor. In zahlreichen Vereinen und Moscheen in der Stadt und offenbar auch darüber hinaus wird für kommenden Sonnabend zu einem Umzug gegen das drohende Kopftuch-Verbot im öffentlichen Dienst aufgerufen.

Von Frank Jansen

Berlin steht möglicherweise die größte muslimische Demonstration seiner Geschichte bevor. In zahlreichen Vereinen und Moscheen in der Stadt und offenbar auch darüber hinaus wird für kommenden Sonnabend zu einem Umzug gegen das drohende Kopftuch-Verbot im öffentlichen Dienst aufgerufen. In dem Flugblatt einer „Initiative Berliner Muslime“ ist sogar von einer „weltweiten Demonstration“ die Rede. Die Anmelderin der Demonstration, Iris Soliman, hat bei der Polizei 5000 Teilnehmer angekündigt. Sie sollen unter dem Motto „Für eine Gleichberechtigung der Religionen, Freiheit der Selbstbestimmung, gegen eine staatlich verordnete Kleiderordnung“ vom Oranienplatz zum Roten Rathaus ziehen.

In Sicherheitskreisen wurden erste Bedenken laut, da sie erwarten, dass sich auch Islamisten an der Demonstration beteiligen. Nach unbestätigten Informationen wird in der Neuköllner Al-Nur-Moschee für den Aufzug geworben. In dem Komplex sollen sich mehrmals Terrorverdächtige getroffen haben, darunter der Tunesier Ihsan G., gegen den Generalbundesanwalt Kay Nehm ermittelt, und der im Februar zu 15 Jahren Haft verurteilte Mounir al Motassadeq, mutmaßlicher Unterstützer der Attentäter des 11. September.

Die vorgesehene Route der Demonstration hat die „Initiative Berliner Muslime“ nach einem Gespräch mit der Polizei geändert. Ursprünglich sollten die Demonstranten durch einen längeren Abschnitt der Friedrichstraße ziehen. Die Polizei sah aber die Gefahr, dass bei Zwischenfällen und Hektik Personen in die U-Bahn-Eingänge auf der Friedrichstraße stürzen. Die Muslime werden nun ab 15 Uhr vom Oranienplatz zum Moritzplatz ziehen, dann weiter über Kochstraße, ein kleines Stück Friedrichstraße, Schützenstraße, Mauerstraße, Glinkastraße, Unter den Linden, Karl-Liebknecht-Straße und Spandauer Straße zum Neptun-Brunnen vor dem Roten Rathaus. Dort soll die Schlusskundgebung abgehalten werden. Wer dort sprechen wird, ist noch unklar.

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