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Berlin: Mutmaßliche Stalkerin soll in die Psychiatrie

Hartnäckig schrieb die Frau SMS-Nachrichten an den Mediziner. Sie tauchte plötzlich auf, als er mit der Familie im Urlaub an der Ostsee war.

Hartnäckig schrieb die Frau SMS-Nachrichten an den Mediziner. Sie tauchte plötzlich auf, als er mit der Familie im Urlaub an der Ostsee war. Als sich an seiner ablehnenden Haltung nichts änderte, begann laut Anklage ein Psychoterror gegen den 38-jährigen Arzt und Sportmoderator. Aufgebracht saß die mutmaßliche Stalkerin am Montag vor dem Landgericht. „Ich habe nicht bemerkt, dass er sich belästigt fühlte, ich hatte keine Stalker-Intentionen, er hat andere gegen mich aufgehetzt“, schimpfte sie. Jeanette R. sieht sich als Opfer.

Über den Sport hatten sie sich kennengelernt. „Nach einer Laufveranstaltung hatte sie mich angesprochen“, sagte der Mediziner. „Tolle Moderation“, habe sie ihn gelobt. Er lud sie zur Party am Abend ein. Wieder suchte sie seine Nähe und stand plötzlich vor ihm, plauderte über ihre vielen Starts und ihr Engagement im Sportverein. Am Ende bot der Moderator an, sie im Auto mitzunehmen und in Charlottenburg abzusetzen. „Am nächsten Tag gingen vermehrt SMS ein“, sagte er. „Ich habe kein Interesse“, schrieb er. Die Antworten, so überlegte er im Prozess, waren vermutlich ein Fehler.

Die Frau schickte ihm intime Fotos, sie reiste ihm zu einem Kongress nach. „Die SMS waren massiv“, sagte der Arzt. Er habe ihr leider das Hotel genannt und sie ins Zimmer gelassen. „Ich war der naiven Ansicht, dass ich die Situation beenden könnte.“ Danach habe R. verbreitet, es sei zu Sex gekommen – was der Arzt bestritt. Todesdrohungen und Beschimpfungen seien an ihn, an seine Partnerin, an seine Praxis geschickt worden. Vier Jahre ging der mutmaßliche Terror. Die Anklägerin geht von einer Erkrankung bei der Beschuldigten aus und strebt ihre Unterbringung in der Psychiatrie an. K.G.

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