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Berlin: Nach Brandkatastrophe: Innensenator lobt Einsatz der Feuerwehr

Retter haben „hervorragend“ gearbeitet. Landesbranddirektor: Mehr Personal hätte helfen können, panische Bewohner zu beruhigen

Innensenator Körting (SPD) hat der Berliner Feuerwehr eine „hervorragende Arbeit“ beim Einsatz gegen den Hausbrand in der Ufnaustraße bescheinigt. Der Einsatzleiter habe sich darauf konzentriert, das Feuer zu löschen, „das verdient Respekt“, sagte Körting gestern im Innenausschuss. Der grüne Abgeordnete Volker Ratzmann verlangte jedoch im Ausschuss Aufklärung darüber, „wieso bei einem Feuerwehreinsatz neun Menschen ums Leben kommen“. Feuerwehrchef Broemme betonte gestern, dass die Menschen bereits vor Eintreffen der Feuerwehr in Panik vor dem Rauch ins Treppenhaus und damit in den Tod geflüchtet seien. Und die Retter waren schneller als bislang angegeben. Die Flammen seien fünf Minuten nach Eintreffen des ersten Löschzuges „bis auf einzelne Brandnester gelöscht“ gewesen, heißt es in einer Auswertung. Seit der Alarmierung waren da zehn Minuten vergangen.

Wie berichtet, starben bei dem Brand im Treppenhaus am Montag vergangener Woche neun Menschen. Alle Opfer waren Ausländer. Die Feuerwehr hatte „Sprach und Mentalitätsprobleme“ für die hohe Zahl von Opfern verantwortlich gemacht, dies war von Grünen und Ausländergruppen zurückgewiesen worden. Körting kündigte an, sich mit Polizei und Feuerwehr beraten zu wollen, wie „wir mit Menschen umgehen, die in Panik sind“. Vorstellbar sei, bei jedem Brand eine zusätzliche Person damit zu betrauen, per Megafon Durchsagen zu machen und betroffene Hausbewohner zu beruhigen. Da die Feuerwehr anderes zu tun habe, müsse die Polizei diese Aufgabe übernehmen. Körting berichtete, dass die Polizei in dieser Nacht Schwierigkeiten hatte, eine Gruppe von 90 Ausländern zu beruhigen. So sei ein Feuerwehrmann, der die Wasserversorgung auf der Straße steuerte, mit den Worten „nun helf’ doch endlich“ weggeschubst worden.

„Mit mehr Personal könnten wir natürlich mehr machen“, sagte Broemme, dafür fehle jedoch das Geld. Bis vor einigen Jahren hätte ein Mann mehr auf dem Löschzug gesessen. Die derzeitige Personalstärke von acht Mann auf dem ersten Löschzug sei „das Minimalkonzept“. In Wien zum Beispiel kämen mit dem ersten Löschzug gleich 35 Mann.

Engagieren will sich die Feuerwehr jetzt, die Entflammbarkeit von Kinderwagen zu verringern. Ein Test habe ergeben, dass eine Kinderkarre mit einem Feuerzeug bereits in zwei Sekunden anzuzünden sei, sagte Broemme. So war auch das Feuer in Moabit gelegt worden. Auch die Berliner CDU forderte gestern entsprechende Gesetze.

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