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Nach dem Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien: Berliner Polizei ist sensibilisiert

In Berlin gelten höhere Sicherheitsstandards für israelische Touristen. Doch auch sie fahren mit Bussen vom Flughafen zum Hotel.

Von Sandra Dassler

Nach dem Attentat auf einen israelischen Touristenbus im bulgarischen Burgas sehen die Sicherheitsbehörden in Berlin und Brandenburg keinen Anlass für schärfere Kontrollen. Sowohl Sprecher der für die Flughäfen zuständigen Bundespolizei als auch der Landespolizei sagten am Freitag, es gebe keine Hinweise auf geplante Anschläge auf israelische Touristen oder jüdische Einrichtungen in Berlin. Die Sicherheitsstandards seien hier aber genau wie überall in Deutschlands ohnehin sehr hoch. Ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung verwies zudem darauf, dass wegen der erhöhten Passagierzahlen in Tegel und Schönefeld mehr Polizisten als sonst im Einsatz seien, die durch den Anschlag natürlich sensibilisiert seien.

Das ist auch gut so, sagt Alex G. Elsohn, der als Reiseveranstalter seit Jahren israelische Touristen in Berlin betreut. Die deutsche Hauptstadt sei bei diesen ausgesprochen beliebt, sagt er. 2011 kamen fast 100 000 und 2012 würden es wie schon in den Jahren zuvor wahrscheinlich wieder etwa 13 Prozent mehr sein. Die meisten sind Pauschalreisende, sagt Elsohn, das heißt, ihre Einreise in Berlin unterscheidet sich nicht von der ihrer Landsleute in Burgas: „Die meisten kommen mit Charterflügen israelischer oder deutscher Fluggesellschaften – wöchentlich etwa zwei Dutzend Flüge – und sie haben den Bustransfer ins Hotel schon mitgebucht.“ Für die Busse gelten keine besonderen Sicherheitsstandards.

Theoretisch könnte also ein als Tourist getarnter Selbstmordattentäter wie in Burgas auch in Schönefeld oder Tegel in einen solchen Bus steigen, sagt Elsohn. Praktisch sei das aber in Deutschland sehr viel schwerer: „Zumindest bei den drei israelischen Fluggesellschaften, die Berlin anfliegen, gelten extreme Sicherheitsstandards.“ So würden Start und Landung von Helikoptern und Panzerfahrzeugen begleitet und von deutschen und israelischen Sicherheitskräften überwacht. „Wenn da wie in Burgas jemand eine Stunde lang an den Bussen herumlungert, würde das auffallen“, ist Elsohn überzeugt, „auch wenn es natürlich keine hundertprozentige Sicherheit gibt.“ Seines Wissen hat übrigens bisher kein Israeli seine geplante Reise nach Berlin storniert.

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