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Berlin: Nach dem Filmpreis zur Rotkreuz-Gala

Rudolf Seiters war früher einmal Minister in der Regierung von Helmut Kohl. Da hat er gelernt, mit Interessengruppen zu verhandeln.

Rudolf Seiters war früher einmal Minister in der Regierung von Helmut Kohl. Da hat er gelernt, mit Interessengruppen zu verhandeln. Heute ist der 67Jährige Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Ehrenamtlich – aber sein Ehrgeiz und die Leidenschaft am Verhandeln sind ungebrochen. 100000 Euro wollte er bei der Rotkreuz-Gala im Deutschen Theater am Samstagabend an Spenden sammeln – mehr als doppelt so viel wie bei der Veranstaltung im vorigen Jahr. Das Geld ist für Hilfsprojekte in der ganzen Welt bestimmt.

Die Gästezahl von 650 ließ sich nicht erhöhen. Wo also mehr Geld rausholen? Am Programm sparen? Geht nicht – bei 350 Euro pro Eintrittskarte kann man nicht Kartoffelsalat servieren und einen Alleinunterhalter aufstellen. Also hat Seiters verhandelt. Mit vielen Botschaften zum Beispiel. 17 von ihnen (darunter auch die Schweizerische und Chinesische) luden daraufhin auf eigene Kosten die Gäste vor der Gala in kleinen Gruppen zu einem privaten Essen in ihre Residenzen. Und auch die Künstler ließen sich mit sich reden. Opernsängerin Montserrat Caballé trat zu einem Sonderpreis auf, die „Stars in concert“-Gruppe aus dem Estrel-Conventioncenter verzichteten ganz auf Gage. Auch DJ John Munich – seit dem Einsatz beim „new faces award“ am Donnerstag im Party-Dauereinsatz – legte gratis auf.

Auf der Gästeliste der Gala standen außer dem scheidenden Bundespräsidenten Johannes Rau, Innenminister Otto Schily und TV-Moderatorin Maybrit Illner auch zahlreiche Schauspieler und Showgrößen, die wegen der Filmpreisverleihung am vergangen Freitag nach Berlin gereist waren. Selbst der Termin für die Rotkreuz-Gala war also gut ausgehandelt worden. jule

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