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Berlin: Nach dem Krieg siegte die Liebe

Viele Zeitzeugen bei der Eröffnung der Ausstellung „Es begann mit einem Kuss“

Es gibt keine guten Deutschen. Rechnen Sie damit, dass Kinder und Frauen darauf trainiert sind, Sie aus dem Hinterhalt zu erschießen: Mit solchen Warnungen versuchten die Kommandierenden der alliierten Truppen nach dem Ende des 2. Weltkriegs bei den Soldaten das Verbrüderungsverbot wirksam durchzusetzen. Vergeblich. Oft war die Liebe stärker. „Amerikanische Soldaten schenken deutschen Männern keinerlei Aufmerksamkeit, dafür aber deutschen Frauen umso mehr“, beobachtete ein amerikanischer Journalist bereits im Dezember 1945.

Elf Monate später durfte, wie kürzlich berichtet, die erste deutsche Kriegsbraut ihrem Verlobten in die USA folgen. Zur Eröffnung der sehenswerten Ausstellung „Es begann mit einem Kuss“ über die deutschalliierten Beziehungen reisten gestern Zeitzeugen aus England, Frankreich und den USA an. Die Autorin Rita Magdaleno Kramer kam aus Tucson, Arizona. Geboren 1947, gehörte die Tochter einer Deutschen und eines in die USA emigrierten Mexikaners zu den ersten Besatzungskindern. Dieses Schicksal verarbeitet sie in ihren Büchern, zum Beispiel in „Marlene Dietrich, Rita Hayworth & My Mother.“ Eines ihrer Gedichte hängt in der Ausstellung, in der auch viele Familienfotos zu sehen sind. Auch die von Hilde Green, die ihrem späteren Mann auf dem Flughafen Gatow während der Luftbrücke näher kam und ihm dann nach England folgte.

Die Selbstverständlichkeit, mit der deutsche Kriegsbräute in Großbritannien integriert wurden, relativierte alte Feindbilder. Während die Fräuleins auch in den USA mit großer Offenheit empfangen wurden, hatten deutsch-französische Paare zunächst mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bi

Zu sehen im Alliierten Museum, Clayallee 135, geöffnet bis zum 19. 3. 2006, täglich außer mittwochs von 10 - 18 Uhr

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