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Berlin: Nach DNA-Beweis: Gericht erhöhte Strafe für Vergewaltiger

Der verurteilte Sexualstraftäter war völlig überrascht, als die Polizei im Dezember erneut vor seiner Tür stand. Er hatte eine langjährige Strafe wegen Vergewaltigung dreier Frauen zwischen 1992 und 1994 verbüßt, sich in Therapie begeben, eine Freundin gefunden und ihr über das dunkle Kapitel in seinem Leben reinen Wein eingeschenkt.

Der verurteilte Sexualstraftäter war völlig überrascht, als die Polizei im Dezember erneut vor seiner Tür stand. Er hatte eine langjährige Strafe wegen Vergewaltigung dreier Frauen zwischen 1992 und 1994 verbüßt, sich in Therapie begeben, eine Freundin gefunden und ihr über das dunkle Kapitel in seinem Leben reinen Wein eingeschenkt. Die Vergangenheit aber holte ihn ein. Eine Spur, die vor mehr als 13 Jahren gesichert worden war, überführte den heute 40-Jährigen als Täter in einem weiteren Sexualverbrechen.

Geständig saß der gelernte Koch aus Kreuzberg am Mittwoch vor Gericht. Es falle ihm schwer, das Geschehene nachzuvollziehen, sagte der Mann. Am Morgen des 3. August 1994 war er in die Parterrewohnung einer damals 49-jährigen Frau eingestiegen. Er war maskiert, als er ihr ein Messer an den Hals hielt, sie überwältigte und fesselte. „Warum machen Sie das, Sie sind doch noch so jung“, flehte die Frau den damals 27-Jährigen an. Der Vergewaltiger aber ließ nicht ab von ihr.

Diese letzte Tat, seine vierte, konnte ihm erst vergangenen Sommer zugeordnet werden. Ende 1998 war er für zwei Taten zu über sechs Jahren Haft verurteilt worden, im Januar 2005 wurde die dritte Tat einbezogen, es ergingen acht Jahre Gefängnis. Er war ein Jahr und fünf Tage auf Bewährung frei, als er erneut festgenommen wurde. Sein viertes Opfer leidet noch immer unter den Folgen der Tat. Sie lebe zurückgezogen und trage stets Schuhe, „mit denen ich schnell wegrennen kann“, sagte die Frau. Seine Strafe wurde nun auf zehneinhalb Jahre Haft aufgestockt. K.G.

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