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Berlin: Nackt kam der Dieb in die Kabine Handgemenge im Sonnenstudio

Geldstrafe für den Täter

Blass ging ein Chemielaborant ins Sonnenstudio, braun wollte er werden, schwarz ärgerte er sich nun vor dem Amtsgericht Tiergarten. Weil er über eine Kabinenwand geklettert sein soll, um der Frau auf der Sonnenbank nebenan die Handtasche zu stehlen, saß er auf der Anklagebank. Der 31Jährige beteuerte: „Ich habe meine Kabine nicht verlassen.“ Die Zeugin, die wie er gut gebräunt vor dem Richter saß, widersprach. Und erzählte den Richtern ganz genau, wie sie den Angeklagten entdeckte, wie er mit ihrer Tasche seine Blöße bedecken wollte.

Die pikante Szene spielte Ende 2001 in einem Neuköllner Solarium. Die 33-jährige Kauffrau tankte Sonne, lag nackt und entspannt auf der Liege. Plötzlich spürte sie eine Erschütterung, ahnte Böses und lugte durch den Spalt. Tatsächlich: Die Tasche war vom Stuhl verschwunden. Sie hob den Deckel. Da sah sie am Fußende und in Augenhöhe ihre schwarze Handtasche. Sie zitterte in den Händen eines nackten Mannes. Krampfhaft versuchte der Fremde, sich damit zu bedecken.

Die Frau sprang hoch und schnappte nach der Tasche: „Her damit!“ Der Ertappte trat den Rückzug an. Während in der Kabine die Röhren weiter surrten, alarmierte die Frau das Personal. Der mutmaßliche Täter wurde abgefangen. Die Schilderung der Frau überzeugte die Richter. Wegen versuchten Diebstahls wurde der Chemielaborant zu 30 Tagessätzen verurteilt, insgesamt 1350 Euro. Ob er wirklich klauen wollte, blieb offen. „Sehr mysteriös“, meinte der Richter. K.G.

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