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Berlin: Nackte Männer statt blanker Brüste

Nach der Schlüsselübergabe: Kurswechel im „Big Eden“

Falk Walter ist ja eher nicht der Typ für Plüschsofas mit leicht bekleideten Damen drauf, die sich lasziv räkeln. Auch Sascha Disselkamp ist nicht gerade für dieses Faible bekannt. Das ist unumstritten die Domäne von Rolf Eden, dem Aushängeschild der West- Berliner-Ausgeh-Schickeria. Und doch haben die Herren jetzt gemeinsame Sache gemacht. Walter (Betreiber der Arena-Treptow) und Disselkamp (Sage-Club), haben sich mit drei anderen Club-Fachleuten zusammengetan, um Rolf Eden das „Big Eden“ abzukaufen. Jetzt hat Eden auch offiziell die Schlüssel übergeben.

Die Ku-damm-Disko, die jugendlichen Reisenden noch immer als Ausgeh-Tipp empfohlen wird (zum Beispiel in der September-Ausgabe der Zeitschrift des Jugendherbergswerkes), ist nicht mehr wirklich eine feste Größe im Nachtleben der Stadt. Das soll sich ab dem 13. September ändern. Denn dann wollen die fünf neuen Eigentümer, die den Laden jetzt renovieren lassen, wieder loslegen. Das Program für den Neustart klingt viel versprechend: „Fünf Männer. Ein nackter Schlagerabend“.

Rolf Eden, der seinen Auftritt zur Schlüsselübergabe am Sonntagabend natürlich wieder standesgemäß inszenierte (Rolls Royce, Schmapus, drei junge Damen im Schlepptau), tritt nun endgültig von der Bühne als Partyhengst ab. Das ist ihm nicht leicht gefallen. Aber er will weiter im Nachtleben der Stadt eine Rolle spielen. Das neue Betreiber-Konsortium um Falk Walter will im „Big Eden“ allerdings nicht viel im Interieur ändern. Was sich ändern soll, ist das Publikum. Nicht mehr ausschließlich Schüler-Reisegruppen aus Radevormwald oder Friesoythe, sondern die Berliner sollen wieder kommen und die Club-Kultur am Kurfürstendamm wieder beleben. Matthias Oloew

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