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Berlin: Nächtliche Randale im Prinzenbad Kot in Schwimmbecken:

Bad öffnete erst später

Hunderte Badegäste mussten gestern kehrtmachen: Das Kreuzberger Prinzenbad war geschlossen. In der Nacht zu Montag hatten Unbekannte randaliert, Mülleimer mitsamt Unrat in die Becken geworfen und sich zum Schluss noch im Wasser erleichtert. Kot dümpelte in den Becken. Die Schwimmmeister fischten den Dreck heraus, wegen der Verunreinigung konnte aber niemand schwimmen gehen. Mehrere Millionen Liter Wasser mussten neu gechlort und umgewälzt und die Becken mit Saugrobotern gereinigt werden. Es dauerte Stunden, bis die gesundheitlichen Grenzwerte wieder stimmten. Gegen 14 Uhr wurde das Bad geöffnet – sieben Stunden später als üblich.

Es ist der erste schwere Zwischenfall in der diesjährigen Sommersaison im Prinzenbad. Anders in Pankow: Im dortigen Sommerbad kontrollieren Sicherheitskräfte zwar sporadisch den Inhalt von Taschen und Rucksäcken der Badegäste, trotzdem fanden Schwimmmeister kürzlich am Boden eines Beckens zehn Messer – ins Wasser geworfen vermutlich von jugendlichen Badbesuchern. Als Konsequenz haben die Bäderbetriebe den Etat für die Sicherheit um eine halbe Million Euro aufgestockt.

Dabei hatten sie die Aufwendungen zuletzt zurückgefahren. Nächtliche Patrouillen fanden in den Bädern gar nicht mehr statt. Und ehemalige Dienstwohnungen in den Bädern werden nicht neu vermietet, weil die Bäderbetriebe die Instandsetzungskosten nicht mehr tragen wollen. Damit sind die Bäder in der Nacht weitgehend ohne Aufsicht – leichtes Spiel für Randalierer.

Gegen die Dreckschleudern vom Prinzenbad haben die Bäderbetriebe Anzeige erstattet. Bäder-Vorstand Klaus Lipinsky rechnet mit 3000 Euro Schaden und 5000 Euro Einnahmeverlust. Damit sich solche Szenen nicht wiederholen, sollen ab sofort auch nachts wieder Wachleute Dienst tun. Matthias Oloew

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