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BER-Baustelle: Neue Firmen übernehmen Arbeit an den Problemzonen

Die Bauarbeiten am neuen Flughafen werden in neue Hände übergeben. Wie reibungslos die Übergabe vonstatten gehen wird, muss sich erst noch zeigen. Die Brandschutzanlage stellt die Planer wieder einmal vor die größten Herausforderungen.

Im Bauablauf soll es auch nach der Trennung von der Planungsgemeinschaft BBI der Architekturbüros gmp (Gerkan, Marg und Partner) sowie JSK keine Änderungen und Verzögerungen geben, so dass der Flughafen wie jetzt geplant am 17. März 2013 eröffnet werden kann. Dies kündigte die Flughafengesellschaft am Freitag an. Mit der Planungsgemeinschaft wolle man nun die Regularien einer Übergabe regeln. Wie weit die bisherigen Planer und Bauüberwacher dem Flughafen hier entgegenkommen, muss sich aber noch zeigen. Noch seien die Pläne nicht vollständig. Insgesamt gebe es für den Flughafenausbau rund 50 000 Pläne, sagte der für Planung und Bau zuständige Bereichsleiter der Flughafengesellschaft, Joachim Korkhaus.

Bei der in Verzug geratenen Brandschutzanlage haben die Lieferfirmen Bosch, Imtech und Siemens bereits ihre Unterstützung für einen schnellen Bauabschluss zugesagt. Bis Mitte Juni benötigen sie nach ihren Angaben dafür aber die „abschließende und fehlerfreie Übermittlung aller erforderlichen Planungsunterlagen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Firmen. Die Flughafengesellschaft will dies schaffen – aus eigener Kraft oder mithilfe externer Büros.

Diese Bauten wurden noch im Hause gmp geplant:

Schwierig dabei sei vor allem, die einzelnen Bereiche zu vernetzen, sagte Korkhaus. Etwa 400 verschiedene Brandszenarien müsse die Anlage beherrschen, bei der Brandmelder, Sprinkleranlagen sowie die Entrauchungsanlage und die Automatik für die Türöffnung zusammen funktionieren müssen. Allein in den doppelstöckigen Fluggastbrücken gebe es bis zu 28 Türen.

Die Brandschutzanlage für den Terminal zähle zu den größten in Europa. Bei einem Feuer würde der Rauch nicht nur über Anlagen auf dem Dach abgesaugt; zum Teil muss der Qualm auch 35 Meter weit in den Kellerbereich geblasen werden, von wo er dann über 120 Meter vom Gebäude entfernt stehende rund 50 Meter hohe Kamine ins Freie gelangt.

Verzögerungen habe es hier auch gegeben, weil der vorher für Tests genutzte Theaterrauch vor eineinhalb Jahren nach geänderten Vorschriften durch Rußrauch ersetzt werden musste, sagte Korkhaus. Darauf hätten die Anlagen anders als erwartet reagiert.

Die Brandschutzanlage vollautomatisch in Betrieb zu bringen, ist die größte Aufgabe der Bauleute. Alle anderen relevanten Arbeiten hätten bis zum 3. Juni 2012, dem zunächst vorgesehenen Eröffnungstag, abgeschlossen werden können, heißt es beim Flughafen. Danach vorgesehene Restarbeiten können jetzt erledigt werden, ehe der Betrieb wie nun geplant am 17. März 2013 beginnt. Ausruhen dürfe man sich aber trotzdem nicht, warnte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit.

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