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Berlin: Neue Tarife sollen viel mehr Fahrgäste bringen

BVG und S-Bahn wollen 20 Millionen Euro zusätzlich einnehmen, aber auch einige Preise senken

Die einen sparen, andere zahlen in Zukunft deutlich mehr. Am Ende soll es nach den Tarifänderungen zum 1. April im Verkehrsverbund BerlinBrandenburg (VBB) für Fahrten mit Bahnen und Bussen mehr Fahrgäste in Bahnen und Bussen geben, und die BVG sowie die S-Bahn und die Regionalbahn wollen knapp 20 Millionen Euro mehr einnehmen.

Zu den Verlierern bei den Tarifänderungen gehören die Käufer von Einzelfahrscheinen, die das Ticket bisher auch für die Rückfahrt innerhalb von zwei Stunden nutzten. Da diese Möglichkeit in Zukunft entfällt, müssen zwei Fahrscheine gekauft werden. Obwohl der Preis im Stadtgebiet (Tarif AB) von 2,20 Euro auf 2 Euro sinkt, verteuert sich die Rückfahrt damit um 81,8 Prozent. Betroffen seien aber nur gut zehn Prozent aller bisherigen Einzelkartenkäufer, argumentieren BVG und S-Bahn. Die überwiegende Mehrheit fahre dafür günstiger. Durch diesen geringeren „Einstiegspreis“ erwartet VBB-Chef Hans-Werner Franz deutlich mehr Fahrgäste.

Die neuen Regeln haben ihre Tücken. Obwohl mit dem Einzelfahrschein nur noch Fahrten in einer Richtung innerhalb von zwei Stunden direkt zum Ziel möglich sind, lässt sich der S-Bahn-Ring weiter – fast – umrunden. Wer etwa in Gesundbrunnen startet, kann den Ring nach Angaben von S-Bahn-Marketingleiter Wilfried Kramer umkurven und muss erst spätestens in Wedding aussteigen; eine Station vor dem Startbahnhof. Der direkte Weg führt dagegen in der entgegengesetzten Richtung stracks von Gesundbrunnen nach Wedding. Ähnliche Regelungen gebe es bei Busringlinien der BVG.

Mehr Fahrgäste erwartet man ferner durch die neue 10-Uhr-Monatskarte, die 49,50 Euro im Tarifgebiet AB kostet. Dagegen steigt der Preis der neuen Umweltkarte um 9,4 Prozent auf 64 Euro. kt

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