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Wegen zahlreicher Misshandlungsvorwürfe sollen die Haasenburg-Heime geschlossen werden. Nun wurde ein neuer Skandal bekannt.

© dpa

Neuer Misshandlungsskandal im Haasenburg-Heim Neuendorf: 17-Jährige musste ins Krankenhaus

Schon wieder machen die Haasenburg-Heime mit einer schockierenden Nachricht Schlagzeilen: Ein 17-jähriges Mädchen soll von zwei Betreuern bei einer Anti-Aggressions-Maßnahme derart hart behandelt worden sein, dass es mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden musste.

Brandenburgs Bildungsministerium prüft neue Vorwürfe gegen den Heimbetreiber Haasenburg GmbH. Es geht um einen Vorfall am vergangenen Donnerstag – einen Tag nach der Veröffentlichung des Berichts, in dem eine vom Ministerium eingesetzte Untersuchungskommission schwere Missstände festgestellt hatte. In dem Haasenburg-Heim in Neuendorf (Dahme-Spreewald) soll ein Ende Oktober von dort geflohenes und in Berlin aufgegriffenes 17-jähriges Mädchen von zwei Betreuern bei einer Anti-Aggressions-Maßnahme derart hart behandelt worden sein, dass es mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden musste. Die näheren Umstände sind bislang unklar – auch, ob das Mädchen verletzt wurde. Die Haasenburg wollte aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Stellung nehmen. Das Bildungsministerium hat bisher noch keine Meldung über den Vorfall erhalten und eine Stellungnahme verlangt.

Der jugendpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Torsten Krause, hat mit der Mutter des Mädchens gesprochen und schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt in Altenburg (Thüringen) erhoben. Die Behörde habe das Mädchen, das zuvor aus einem der Heime entwichen war, dorthin zurückbringen lassen, obwohl Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) wegen schwerer Misshandlungsvorwürfe den Entzug der Betriebserlaubnis angekündigt hatte.

Kinder und Jugendliche seien in der Haasenburg einer massiven Gefährdung ausgesetzt, sagte Krause. Die Entscheidung der Altenburger Behörde sei „besonders fahrlässig“.

Die erklärt, von der geplante Schließung der Heime nichts gewusst zu haben. Andere Jugendämter dagegen suchten schnell neue Unterbringungen.

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