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Berlin: Neues Etablissement in der Kulturbrauerei soll Hightlight in Prenzlauer Berg werden

Mit großem Aufwand haben die Macher des neuen Clubs Soda ihre Räumlichkeiten in der Kulturbrauerei hergerichtet. Unten lädt ein Café ein, das abends zur Bar wird.

Von Andreas Oswald

Mit großem Aufwand haben die Macher des neuen Clubs Soda ihre Räumlichkeiten in der Kulturbrauerei hergerichtet. Unten lädt ein Café ein, das abends zur Bar wird. Unterm Dach ist der große Nightclub untergebracht, der zu einem Highlight in Prenzlauer Berg werden soll. Ob er es wird, ist noch nicht ganz ausgemacht, nach einer erfolgreichen Eröffnung vor Weihnachten hat man heute nicht den Eindruck, als ob der Laden wirklich brummt. Es kommt schon eine tanzende Menge zusammen, aber es ist noch nicht so voll, wie es sein soll, dass die Temperaturen über 40 Grad steigen und die Luft dünn wird. Eigentlich wirkt das etwas "spacige Design" einladend. Es hält den Charakter einer Fabrikhalle aufrecht, die der Raum immer war. In einer Wand sind Verblendungen angebracht, die das Licht dahinter brechen und dem großen Dancefloor eine futuristische Atmosphäre verleihen.

Die zum Club gehörige Bar ist durch eine Wand getrennt. Das hat den enormen Vorteil, dass die Leute zwischendurch auch einmal miteinander reden können, ohne den enormen Schalldruck übertönen zu müssen. Am interessantesten ist nicht die angrenzende VIP-Lounge, von der aus die Gäste die Bar übersehen können, sondern eine winzige weitere Bar hinter dem Dancefloor. Sie ist nur für DJs und Leute, die auftreten. Die Bar ist ein kleines edles Stück, der Zugang ist nur schwer herauszufinden, vor allem darf nicht jeder rein. Damit das richtig attraktiv wird, muss es aber erst einmal genügend Leute geben, die in die verbotene Zone hinein wollen. Wer drin ist, findet sich in einer intimen Atmosphäre wieder. Schon zehn Leute genügen, damit es eng wird.

Die Macher des Soda haben sich vorgenommen, die verschiedenen Trends in der Nachtclubszene aufzugreifen. So haben sie eine Lounge gebaut, die dem Oxymoron ähnelt. Ein vielseitiger Ort kann interessant sein, die Leute gehen hin und suchen sich den Bereich im "Soda" aus, der ihnen am meisten zusagt. Dadurch wird der Laden auf der anderen Seite etwas beliebig. Eine klare Entscheidung für eine Linie wäre vielleicht besser gewesen. Es könnte sein, dass das Konzept der Vielseitigkeit mit der Kulturbrauerei insgesamt aufgeht. Auf dem Gelände der Kulturbrauerei gibt es auch das Kesselhaus mit seinen Konzerten und vor allem die Alte Kantine, die jetzt ebenfalls renoviert wurde und brummt wie nie. Die Alte Kantine ist einfach ein Phänomen: Alte DDR-Schlager, alte Hitparadensongs aus England und den USA aus den 70ern - das zieht unglaublich bei einem Publikum, das damals, als diese Musik entstand, noch nicht einmal gezeugt war. Hier ist kein Durchkommen, so voll ist es. Hier gibt es keine VIP-Lounge, sondern nur einen Raum, in dem sich die Menge ballt und die Temperatur auf 40 Grad steigt. Wem das nicht liegt, der geht gegenüber in den Soda Club.Knaackstraße 97 in Prenzlauer Berg, Freitag und Sonnabend ab 22 Uhr.

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