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Berlin: Neujahrsempfang im Jüdischen Museum

Nach jüdischer Zeitrechnung leben wir bereits im Jahr 5774. Anfang des Monats hat es begonnen.

Nach jüdischer Zeitrechnung leben wir bereits im Jahr 5774. Anfang des Monats hat es begonnen. Am Donnerstagabend begrüßte der Direktor des Jüdischen Museums, W. Michael Blumenthal aus diesem Anlass rund 500 Gäste, darunter Iris Berben, beim Neujahrsempfang, der diesmal auf das Fest fiel, an dem die Tora wieder von Neuem gelesen wird. Dazu passte eine sehr besondere neue Leihgabe der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Als der 1910 verstorbene Bankier Moritz Warburg 70 Jahre alt wurde, gab der damalige Vorstand der Synagoge am Hamburger Bornplatz einen bestickten Tora-Vorhang in Auftrag. Er besteht aus Baumwolle, schimmert wie Seide und hat einen weißen Grund, was auf die Benutzung während der hohen Feiertage hinweist, zu denen auch Rosch ha-Schana gehört. Die bewegende Geschichte dazu erzählte Urenkel Max Warburg. Die Synagoge wurde 1938 zerstört, der Vorhang wurde, verborgen in einem Ledergürtel, von Mitarbeitern der Gemeinde ins Getto Theresienstadt gebracht, dort während der Deportationen von Familie zu Familie weitergegeben und konnte nach dem Ende des Krieges nach Hamburg zurückgebracht werden. Heute ist er der einzige bekannte aus der Jugendstil-Epoche und das letzte Zeugnis der zerstörten Synagoge. „Menschen in ihrer größten Not haben diesen Vorhang für wichtig gehalten“, sagte Warburg. Er hoffe, dass der Vorhang künftig Menschen dazu inspirieren werde, sich Fragen über Werte und Wichtigkeit zu stellen.

Wer nicht zu den Geladenen zählte, hat im Oktober noch viel Gelegenheit, die neue Akademie des Museums gründlich zu erkunden, auf die das Museum sehr stolz ist, wie Blumenthal voller Freude betonte. Vom 21. bis 27. Oktober findet dort unter anderem eine Buchwoche mit dem Titel „VielSeitig“ zu Diversität in der Kinder- und Jugendliteratur statt. Das Programm findet man unter www.jmberlin.de/buchwoche. Bi

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