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Berlin: „Nie wieder Krieg“ – Lichterkette über 33 km

Senat, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften unterstützen die Aktion am 7. Mai

Eine 33 Kilometer lange Lichterkette quer durch Berlin soll den vielen Gedenkveranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen zum Kriegsende einen Glanzpunkt aufsetzen. Der Spandauer Pfarrer Peter Kranz, der schon 2003 – als Protest gegen den Irak-Krieg – eine Lichterkette organisierte, bereitet die Aktion vor. Sie steht unter dem Motto: „Nie wieder Krieg, nie wieder Rechtsradikalismus, nie wieder Rassismus.“ Pfarrer Kranz rechnet mit 50 000 Teilnehmern, die am 7. Mai gegen 22 Uhr die Kette schließen sollen.

SPD und CDU, PDS, Grüne und FDP rufen gemeinsam mit Kirchen, Jüdischer Gemeinde, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Landesschülervertretung und der Aktion Sühnezeichen dazu auf, sich an der Lichterkette zu beteiligen. Joachim Kranz, Pfarrer in der Spandauer Luther-Gemeinde, hat sämtliche Berliner Schulen, Kirchengemeinden und 800 Sport- und sonstige Vereine angeschrieben. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit signalisierte Unterstützung für „diese Partnerveranstaltung, die der gemeinsamen Sache dient“.

Die Lichterkette soll von der Heerstraße über den Ernst-Reuter-Platz, Entlastungsstraße, Brandenburger Tor, Alexanderplatz, Frankfurter Allee bis Alt-Mahlsdorf eine Ost-West-Achse bilden. Rein rechnerisch werden dafür mindestens 33 000 Menschen benötigt. „Das Hauptproblem wird die gleichmäßige Verteilung sein“, sagte Kranz. Mit besonders vielen Teilnehmern rechnen die Organisatoren in Mitte. Pfarrer Kranz wird gegen 21.30 Uhr von der Hauptbühne des „Tages der Demokratie“ am Brandenburger Tor noch einmal dazu aufrufen, an der Lichterkette teilzunehmen.

Die Polizei will der Aktion nur mit der Auflage zustimmen, dass die Kreuzungen frei bleiben und die Kette auf dem Bürgersteig gebildet wird. Akzeptabel sei lediglich ein symbolischer Kettenschluss von einer Minute.

Wie berichtet, sind gegen den NPD-Aufmarsch am 8. Mai eine ganze Reihe von Kundgebungen und Demonstrationen an verschiedenen Orten angemeldet. Ein Bündnis diverser linker Gruppen plant einen Aufzug vom Bahnhof Friedrichstraße zum Alex, wo sich die Rechtsradikalen versammeln wollen. Die Polizei erwartet jedoch, dass sich die Linken direkt am Alex versammeln, um die Rechten zu blockieren. Allerdings hat die Polizei gestern der NPD die Marschroute zu Holocaust-Mahnmal und Brandenburger Tor untersagt. Im Auflagenbescheid wurde die Strecke verkürzt. Demnach können die Rechtsextremisten vom Alexanderplatz über die Straße Unter den Linden zur Friedrichstraße ziehen. Dort sollen sie bis zum Bahnhof Friedrichstraße laufen und in Züge steigen.

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