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Notrufnummer: Polizei schaltet Bandansage für 110

Unter der Notrufnummer 110 soll ab Mitte Juli das Freizeichen kürzer zu hören sein. Mit der Neuerung will die Polizei verhindern, dass Hilfesuchende bei längeren Wartezeiten auflegen, weil sie denken, ihr Anruf würde nicht bearbeitet.

Ab 15. Juli will die Berliner Polizei ihre Notrufnummer 110 mit einer Bandansage verbessern. Nach dem dritten Klingelton soll künftig folgende Ansage zu hören sein: „Bitte warten! Polizeinotruf Berlin. Zur Zeit sind alle Notrufleitungen belegt, bitte legen Sie nicht auf!“

Mit der Neuerung will die Polizei verhindern, dass Hilfesuchende bei längeren Wartezeiten auflegen, weil sie denken, ihr Anruf würde nicht bearbeitet, hieß es bei der Polizei. Dies sei in der Vergangenheit häufig geschehen. Und das, obwohl die Notrufe im Durchschnitt nach sieben Sekunden angenommen würden. Um Wartezeiten generell kurz zu halten, werden die Mitarbeiter in der Notrufzentrale speziell informiert, sollte ein Anrufer doch einmal länger in der Schleife hängen. Nach 40 Sekunden verfärbt sich die Anrufernummer auf dem Bildschirm der Mitarbeiter von Rot auf Gelb. Zum ersten Mal soll die Bandansage am Donnerstag zu hören sein. Am Vormittag etwa ab zehn Uhr wird das System getestet, hieß es. „Um sicherzugehen, ob alles technisch funktioniert, müssen wir es einmal unter Normalbedingungen ausprobieren“, sagte die Sprecherin. Ab 15. Juli wird voraussichtlich nicht immer dieselbe Bandansage zu hören sein. Bei großen „Schadensereignissen oder Unwettern“ sei es auch möglich, spezielle Ansagen zu schalten. Alle Bänder werden außerdem zusätzlich in englischer Sprache geschaltet, heißt es.

In Brandenburg wurden ähnliche Ansagen schon nach einer Polizeistrukturreform im Jahr 2002 eingeführt. Seitdem werden Anrufer in Potsdam und Frankfurt an der Oder zur Geduld aufgefordert. Bislang gebe es keine negative Erfahrungen, hieß es dort. 

Florian Ernst

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