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Berlin: Nur 200 Studenten standen im Regen

Wenig Teilnehmer bei Uni-Demo

Streikende Studenten haben viele Feinde: Die Kälte, den Regen, den Wind – und die Zeit. Am 5. November hatte es mit einer Spontandemo auf dem ErnstReuter-Platz begonnen, im Dezember gingen mehrfach zehntausende Studenten auf die Straße und nicht in den Hörsaal. Gestern, ein Vierteljahr später, zogen noch etwa 200 über die Straße Unter den Linden, auf der Stammstrecke zwischen Brandenburger Tor und Rotem Rathaus. Die Studenten sind bescheiden geworden: Angemeldet waren bei der Polizei 500. Vor einer Woche hatte man noch 5000 erhofft – und 500 kamen tatsächlich. Und während es vor einer Woche noch zu einer pfiffigen Aktion, der Besetzung des leeren Palasts der Republik reichte, standen die teils als Zauberer verkleideten Demonstranten nur frierend im Nieselregen. Die Hundertschaft Bereitschaftspolizei hatte sich bei der Abschlusskundgebung mangels Arbeit in ihre Mannschaftswagen zurückgezogen, dort war es dank der laufenden Standheizung warm und trocken.

Aufgeben wollten die Studenten nicht, wurde per Lautsprecher verkündet. „Jeden Samstag wieder“, rief ein junger Mann, „mit Partys weiter demonstrieren“, forderte ein anderer. Und dann schallte es über den Platz: „Erst wenn alle Forderungen erfüllt und jeder Bahnhof behindertengerecht ausgebaut ist, wird unser Protest ein Ende finden.“ Für staugeplagte Autofahrer hätte das wie eine Drohung gewirkt, aber es war niemand da zum Zuhören. Ha

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