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O2 World

© Kai-Uwe Heinrich

O2-World: Lächeln für den Job

Vor der neuen O2-World in Friedrichshain standen am Mittwoch über 5000 Menschen Schlange. Sie wollen aber keine Konzertkarten ergattern, sondern einen Job. Für die, die es schaffen, steht künftig ein "Lächel-Kurs" auf dem Programm.

Szenen wie bei einem Rockkonzert vor der Agentur für Arbeit in der Kreuzberger Friedrichstraße. Der Ordner ruft: "Bitte machen Sie Platz." Doch die Leute drängen sich bis zur Straße, es werden immer mehr. Die ersten waren um 14 Uhr da, bis 21 Uhr sind es über 5000, die aber nicht zu einem Konzert wollen. Sie wollen einen Job. "Das ist ja der Wahnsinn, mit so einem Andrang hätte ich nie gerechnet", sagt ein Mann, der sich mit einem Bewerbungsbogen in der Hand aus der Menge kämpft. Technischer Hauswart habe er gelernt, den Job will er auch in der O2-World in Friedrichshain machen.

1400 Mitarbeiter braucht die Arena in Friedrichshain pro Veranstaltung. Gestern Abend suchte die Agentur für Arbeit Berlin Mitte mit fünf dort tätigen Firmen geeignete Leute. Das sind das Sicherheitsunternehmen B.E.S.T., Borchardt-Catering, der Veranstaltungslogistiker U-Need, Alba für den Gebäudeservice und die Anschutz-Gruppe selbst. B.E.S.T alleine sucht etwa 300 Leute.

"Das funktioniert auch über Quersubventionierung. Wenn eine Firma einen Bewerber nicht braucht, dann schlägt sie ihn bei der anderen vor", sagt Roger Herrmann von der Anschutz-Gruppe. In der Belegschaft solle sich durch verschiedene Ethnien und Altersstufen ein Querschnitt der Bevölkerung abbilden. "Für uns ist diese Jobbörse eine Chance. Wir haben viele motivierte Leute, die aber oft nicht die nötige Qualifikation haben", sagt Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Mitte. In der Arena, die im September eröffnen soll, werden viele Leute gebraucht, die ungelernt sind.

Für alle Beschäftigten steht aber eine Weiterbildung mit dem Namen "Lächel-Kurs" an. Immer schön freundlich sein, egal wann und wo. So manchem vergeht bei dem Andrang aber das Lächeln. Draußen lehnt eine Frau an der Scheibe. Sie will sich als Service- oder Reinigungskraft bewerben. "Wenn ich da nicht reinkomme, gehe ich halt nach Hause." (mj)

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