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Berlin: Offene Worte zur IM-Tätigkeit

Lob für Anetta Kahanes autobiographisches Buch

„Ich kann Sie gar nicht sehen!“, ruft Daniel CohnBendit (Bündnis 90/Die Grünen) ins Publikum. Der Strahler blendet so. Unter den hundert Personen, die am Montagabend zur Präsentation des neuen Buches von Anetta Kahane in die Sophiensäle gekommen sind, löst dies Gelächter aus, denn, wie hieß das Buch noch? Genau. „Ich sehe was, was du nicht siehst“ (Rowohlt Berlin, 19,90 Euro). Die Vorstandsvorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung hat Erzählungen gesammelt über ihre „deutsche Geschichte“, wie es war, Jüdin in der DDR zu sein, von der etwas eigentümlichen Stadt Wurzen bei Leipzig, in der Reichskriegsflaggen völlig normal sind, von ihrer IM-Tätigkeit als 19-Jährige. „Anetta geht sehr offen damit um“, lobt Daniel Cohn-Bendit, der normalerweise keine Bücher vorstellt, weil er das ein bisschen lästig findet. Aber das Buch hier hat es ihm angetan. Weil sie beide Kinder jüdischer Emigranten sind. Und dann schreibt Anetta Kahane einen Satz, der dem Europa-Abgeordneten aus der Seele spricht: „Das Gegenteil von Faschismus ist nicht Antifaschismus, sondern die demokratische Kultur.“ cof

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