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Udo kommt. Lindenberg hat sich schick gemacht und wird am Dienstag im Olympiastadion Berlin spielen.

© dpa

Berlin-Charlottenburg: Olympiastadion: Udo Lindenberg kommt - und wer wird Chef?

Der nächste Star tritt im Olympiastadion auf, die VIP-Preise fürs Länderspiel gegen England stehen fest. Doch die Suche nach dem neuen Stadionchef ist schwierig.

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AC/DC und Helene Fischer waren schon da, am Dienstag kommt Udo Lindenberg ins Olympiastadion – es wird also am Abend eng auf der Heerstraße, in der U- und S-Bahn. Noch gibt es Sitzplatztickets zwischen 42 und 90 Euro; Stehplätze für 64 Euro. Und wer eine Loge haben will für 10 Personen, bitte schön: 3397,45 Euro („inkl. MwSt.“). Apropos Loge: Die VIP-Preise fürs Länderspiel Deutschland gegen England im März 2016 stehen jetzt auch schon fest, beispielsweise „Business Seat Gold“. Was ist inklusive? Parkplatz, Tisch, Buffet, ein Stadionmagazin und „Betreuung durch freundliche Hostessen“. Preis: 400 Euro plus Mehrwertsteuer.

Das Geschäft läuft also im Olympiastadion, und doch läuft nicht alles rund. Sportsenator Frank Henkel (CDU) hat offenbar Probleme, einen neuen Geschäftsführer für die Olympiastadion GmbH zu finden. Der frühere Chef Joachim E. Thomas wurde im Oktober 2014 wegen „pflichtwidriger Handlungen“ abberufen, anschließend übernahm dessen Vorgänger Peter von Löbbecke wieder den Job. Doch die Amtszeit des Interims-Geschäftsführers läuft am 31. Juli aus, sagte ein Sprecher der Innenverwaltung dem Tagesspiegel. Ob der Vertrag noch einmal verlängert wird, muss jetzt der Aufsichtsrat der Stadiongesellschaft entscheiden.

Nach dem Rauswurf von Thomas, dem im Herbst 2014 vorgeworfen wurde, einen zu teuren Dienstwagen zu fahren und bei Tank- und Reiseabrechnungen getrickst zu haben, verging ein halbes Jahr, bis die Geschäftsführerstelle neu ausgeschrieben wurde. Die Anzeige erschien, wie die Innenverwaltung bestätigte, Ende Januar 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte damals im Olympiastadion Berlin

Es gab auch Bewerber, die aber dem Vernehmen nach den Aufsichtsrat der Olympiastadion GmbH nicht überzeugen konnten. Vorsitzender des Kontrollgremiums ist der Innen- und Sportsenator – Frank Henkel. „Das Auswahlverfahren dauert noch an“, teilte seine Senatsbehörde mit.

Peter von Löbbecke, Stadionmanager vom Olympiastadion in Charlottenburg, fotografiert vor dem Stadion.

© Thilo Rückeis

Die schnelle Abberufung des Ex-Stadionchefs Thomas, der das landeseigene Unternehmen viereinhalb Jahre lang führte, überraschte 2014 auch zahlreiche Fachpolitiker im Abgeordnetenhaus und führte zu internen Diskussionen. Wegen des Anfangsverdachts der Untreue nahm die Staatsanwaltschaft im vergangenen Oktober Ermittlungen auf.

Juristisch soll Joachim E. Thomas inzwischen allerdings entlastet worden sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft konnte dazu zunächst nichts sagen. Thomas ist nach wie vor Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Stadionbetreiber (VDS) und gehört auch dem Wirtschaftsrat des Berliner Fußball-Verbands (BFV) an. In diesem Gremium sitzt übrigens auch Henkels Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski (CDU).

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