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Berlin: "Orienta-Erlebniszentrum": Die Bagger können kommen

Tempelhof-Schöneberg. Ende März oder Anfang April könnte nach Angaben des Bauherren Strabag Projektentwicklungs GmbH mit dem Abriss des Prälaten in der Hauptstraße in Schöneberg begonnen werden.

Tempelhof-Schöneberg. Ende März oder Anfang April könnte nach Angaben des Bauherren Strabag Projektentwicklungs GmbH mit dem Abriss des Prälaten in der Hauptstraße in Schöneberg begonnen werden. Strabag plant an der Stelle den Bau des orientalischen Kultur- und Handelszentrums "Orienta". Die Baugenehmigung dafür liege vor, sagte Strabag-Sprecher Gerald Blomeyer. Die Finanzierung des 200-Millionen-Mark-Projekts sei so gut wie sicher, aber noch nicht abgeschlossen. Zurzeit werde mit mehreren Banken verhandelt. Bei den Verhandlungen gehe es darum, wirtschaftliche Risiken auf mehrere Schultern zu verteilen. "Ich gehe davon aus, dass bis Ende März ein Vertrag unterzeichnet ist", sagte Blomeyer.

Die Strabag und ihr Partner I.T.C. Immobilien Team Consulting GmbH planen auf dem etwa ein Hektar großen Gelände des Prälaten ein fünfgeschossiges Geschäftshaus mit Veranstaltungssälen, türkischem Bad, Platz für Dienstleistungsfirmen, orientalische Geschäfte und Restaurants. Die Architektur des "Erlebniszentrums" soll morgenländische Stilelemente haben. Die Strabag rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Das Handelszentrum könnte also im Frühjahr 2003 fertig sein. Der seit Jahren leer stehende Prälat wurde 1936 erbaut. Er galt bis zum Bau des Internationalen Congress Centrums neben dem Palais am Funkturm als wichtigster Ballsaal von West-Berlin.

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Ursprünglich sollten die Bagger schon vergangenen Dezember anrücken, doch die Baugenehmigung verzögerte sich. Nach Angaben des Baustadtrats von Tempelhof-Schöneberg, Gerhard Lawrentz (CDU), mussten die denkmalgeschützten Säle des Bauwerks dokumentiert werden. Der Denkmalschutz war im vergangenen Herbst aufgehoben worden. Ursprünglich war geplant, zwei Festsäle des Prälaten orginalgetreu an anderer Stelle des "Orienta" wieder aufzubauen. Das habe sich jedoch als technisch schwierig und zu teuer erwiesen, sagte Lawrentz. Auf Betreiben des Bezirksamts hob der Senat den Denkmalschutz auf. Nun sollen Säle mit ähnlichen Proportionen gebaut und "einzelne Elemente" des Prälaten übernommen werden, sagte Blomeyer.

Wegen der dichten Bebauung des Orienta hat der Bauherr außerdem zugesagt, als Ausgleich auf der gegenüber liegenden Schöneberger Dorfaue neue Wege anzulegen und Bäume zu pflanzen. Bezirk und Strabag haben darüber einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen. Im Oktober hatte die Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung dem gesamten Vorhaben zugestimmt. Die Konkurrenz anderer "Orient"-Projekte, beispielsweise am Moritzplatz in Kreuzberg, fürchte er nicht, sagte Blomeyer. Seinen Angaben zufolge gibt es für über 50 Prozent der Geschäfte im Orienta bereits Vor-Mietverträge.

tob

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