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Pankow: Aufträge für Ehefrau des Amtsleiters

In Pankow gibt es den Verdacht, dass ein Amtsleiter seine Ehefrau bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bevorzugt hat.

„Ich prüfe die Vorgänge derzeit“, sagt Detlef Hartwig, Antikorruptionsbeauftragter des Bezirks. Seinen Bericht wolle er nach den Osterferien abschließen. Falls sich bis dahin ein Anfangsverdacht ergebe, müsste die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden, so Hartwig. Es geht um drei Aufträge, die die Landschaftsarchitektin Gudrun Schütze vom Pankower Amt für Natur und Umwelt erhalten hat. Ihr Mann Andreas Schütze leitet das Amt, in dem er seit 2002 leitender Beamter ist. Gudrun Schützes Büro in Lichterfelde plante in dieser Zeit für den Bezirk einen Abschnitt des Radwegs Berlin-Usedom durch den Schlosspark Schönhausen, einen Sportplatz nahe der Wollankstraße und einen Spielplatz am Kreuzgraben in Niederschönhausen.

„Ich habe das Recht, mich überall zu bewerben – auch in Pankow“, sagt Gudrun Schütze. Die Vergabe an ihr Büro sei „nie ein Geheimnis“ gewesen. Jeder habe ihren Namen an den Baustellenschildern lesen können. Amtsleiter Andreas Schütze sagt, er sei an der Vergabe der Aufträge nicht beteiligt gewesen. Zuständig seien in allen drei Fällen die jeweiligen Gruppenleiter gewesen. „Ich habe mich bewusst aus den Verfahren herausgehalten“, erklärt Schütze. „Wenn Herr Schütze an der Vergabe nicht beteiligt war, ist rechtlich alles in Ordnung“, sagt Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD). Es sei unglücklich, dass ein Mauschelverdacht entstanden sei, so Köhne. Allerdings wäre es auch rechtswidrig, ein bestimmtes Büro von vornherein von der Vergabe auszuschließen. Im Übrigen habe Frau Schütze in fast zehn Jahren lediglich drei öffentliche Aufträge aus Pankow erhalten. „Allein unser Grünflächenamt vergibt jährlich um die 20 solcher Aufträge“, sagt der Bürgermeister. wek

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