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Berlin: Park ist der WM nicht gewachsen

Im Spreebogenpark werden während der Spiele täglich 40 000 Fans erwartet Die noch jungen Pflanzen dürften den Ansturm kaum überleben

Im Juni hat Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg JungeReyer (SPD) den neuen Park im Spreebogen zusammen mit Christina Rau feierlich eröffnet. Im Juli des kommenden Jahres wird die Grünanlage weitgehend zerstört sein. Hier wird während der Fußball-Weltmeisterschaft eine 60 Quadratmeter große Leinwand stehen, auf der Fans die WM-Spiele verfolgen können. „Der Park wird danach wieder in Stand gesetzt“, kündigte Manuela Damianakis, Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, jetzt an. Wie viel das kosten wird, konnte sie nicht sagen. Schätzungen aus den Behörden gehen von rund einer Million Euro aus.

Den Standort Spreebogen hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit durchgesetzt. Das Organisationskomitee und Sicherheitsexperten hatten den Standort am Platz des 18. März, also auf der Westseite des Brandenburger Tors bevorzugt. Bis zu 40000 Menschen werden erwartet, wenn hier auf der großen Leinwand bis zu drei Spiele pro Tag gezeigt werden. Los geht es in der Vorrunde jeweils gegen 15 Uhr. Das letzte Spiel soll gegen 23 Uhr gelaufen sein.

Die Pläne sehen vor, die Leinwand gegenüber der schweizerischen Botschaft aufzustellen. Der künstliche Hügel im Park soll als Tribüne für die Zuschauer dienen. Die 29 noch jungen Bäume des Parks sollen nach Angaben der Sprecherin Manuela Damianakis bleiben, wo sie sind: „Die werden die Sicht auf die Leinwand nicht behindern.“ Der WM-Koordinator des Senats, Jürgen Kießling, schlägt stattdessen vor, die Bäume in Sicherheit zu bringen: „Wir müssen präventiv die jungen Bäume schützen.“ Man können sie schlecht fünf Wochen lang umzäunen, ohne dass sie Schaden nehmen. „Es besteht die Gefahr, dass Fans auf die Bäume klettern oder an die Stämme urinieren. Da muss sich niemand etwas vormachen.“

Der Spreebogenpark war im Juni nach dreijähriger Bauzeit fertig geworden. Das schweizerische Büro Weber und Sauer hat auf der knapp sechs Hektar großen Fläche eine Grünfläche entworfen, die mit Baumhainen aus Eichen und Buchen durchzogen ist. Aber auch exotische Pflanzen finden sich hier: Suren- und Amberbäume wurden gepflanzt. Rund 9,8 Millionen Euro haben sich der Bund und Berlin den Park kosten lassen.

Zusätzlich zu der Leinwand im Spreebogenpark ist nun auch noch eine Leinwand am Brandenburger Tor vorgesehen. Der Kompromiss könnte so aussehen: Sie wird erst nach zwei Wochen aufgestellt, also zum Ende der WM-Vorrunde. Über den Vorschlag soll demnächst entschieden werden. AG/oew

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