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Berlin: Party bei den Kennedys

Die letzten Tage waren anstrengend, für alle Beteiligten. Bis in den späten Abend hinein stand Jazzsängerin Jocelyn B.

Die letzten Tage waren anstrengend, für alle Beteiligten. Bis in den späten Abend hinein stand Jazzsängerin Jocelyn B. Smith mit dutzenden Schülern im Auditorium der John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf und probte für den Auftritt. Doch während Smith nach dem Zusammentreffen heimfahren und sich ihrer Familie widmen konnte, mussten sich die Schüler wieder an ihre Bücher setzen und lernen. In zwei Wochen stehen mündliche Prüfungen an.

Wenn Smith, 49, über die Proben mit den Schülern spricht, fällt das Wort „Madness“, Wahnsinn. Das ist positiv gemeint. Und der Wahnsinn hat einen Grund: Am heutigen Sonnabend beginnen die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der John-F.-Kennedy-Schule. Das Benefizkonzert der Sängerin, die aus New York stammt und seit 1984 in Berlin lebt, bildet den Auftakt. In den kommenden Monaten werden weitere Jubiläumsveranstaltungen folgen. Bis zum 11. Oktober, dem Tag, an dem die Schule 1960 eröffnet wurde. Mit den Einnahmen des heutigen Konzerts sollen die Geburtstagsaktionen finanziert werden.

Dass Smith mit den Abiturienten auftritt, hat einen Grund: Ihr zwölfjähriger Sohn Jonathan und ihre neunjährige Tochter Josefine besuchen die Schule. Deutsch- und englischsprachige Schüler lernen hier gleichberechtigt in gemischten Klassen. „Die Schule ist die beste Adresse, wenn es darum geht, beide Sprachen zu lernen“, sagt sie. Ihr Lebensgefährte spricht mit den gemeinsamen Kindern Deutsch, seine Muttersprache, sie selbst überwiegend Englisch. „Außer wenn ich schimpfen muss – das klingt auf Deutsch einfach strenger.“

Derzeit besuchen 1750 Kinder und Jugendliche die staatliche Schule, ein Drittel sind US-Amerikaner. Unterrichtet werden sie nach einem Lehrplan, der deutsche und amerikanische Rahmenvorgaben kombiniert. Darin sieht Smith einen Vorteil: Die Schüler würden so besser auf ein mögliches Auslandsstudium in den USA oder Großbritannien vorbereitet. Und natürlich spielte der Name Kennedy eine Rolle. „Als Amerikanerin verehre ich ihn: Er war ein Riese, der viele Sachen verändern wollte und der den Boden für Barack Obama bestellt hat.“ hey

Teltower Damm 87–93, Beginn: 19 Uhr, Eintritt: 17 Euro

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