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Berlin: Party für Prince, Dinner mit dem Boss

Eine After-Show-Fete, ein mitternächtliches Essen im engsten Kreis – wie die beiden Superstars am Wochenende die Zeit vor und nach ihren Konzerten verbringen

Wer damals dabei war, erinnert sich auch 15 Jahre später noch an jedes Detail dieser Nacht. „Das war das Ereignis des Jahrzehnts“, erzählt Giorgio Carioti vom „Quasimodo“ und kommt ins Schwärmen. Seit 27 Jahren besitzt er den Club in der Kantstraße, aber so etwas wie am 14. Mai 1987 hatte er noch nicht erlebt. „Alles war unter größter Verschwiegenheit geplant worden, erst am Nachmittag bekamen wir den Anruf, dass er kommt.“ Ausgerechnet Cariotis Club hatte sich Prince – damals auf dem Zenit seiner Karriere – für eine seiner legendären After-Show-Partys ausgesucht. Das Nachsehen hatte in jener Nacht die Band Joy Rider: Als ihr Gig gegen Mitternacht endete, mussten sie ohne Zugabe von der Bühne, damit die Musiker von Prince ihre Instrumente aufbauen können. „Plötzlich stand dann er auf der Bühne und hat bis um vier Uhr morgens gejammt“, erzählt Carioti. „Das stellte alles andere in den Schatten.“ Ähnlich euphorisch klingen auch die Erinnerungen derjenigen, die 1994 dabei waren, als Prince nach der Verleihung der MTV-Awards eine exklusive Zusatzshow im Tränenpalast hinlegte.

Daher dürfte an diesem Wochenende eine der aufregendsten Fragen für die Fans des nunmehr 44-Jährigen sein: Wo findet am Sonnabend die After-Show-Party statt, nachdem der Meister zuvor 4500 Anhängern rund zwei Stunden lang im ausverkauften ICC eingeheizt hat? Um es gleich vorwegzunehmen: Bislang wissen die Antwort noch nicht einmal die engsten Prince-Vertrauten. „Er macht seinem Ruf als ewiges Rätsel alle Ehre“, heißt es beim Veranstalter. „Wir erfahren auch erst eine halbe Stunde vorher, wo die Party stattfindet.“ Vorsorglich, so heißt es, seien schon mal bei „einigen der üblichen Danceclubs in Mitte und Prenzlauer Berg“ angefragt worden. Entscheiden will sich Prince aber erst am Tag der Show. Normale Fans dürften sich jedoch kaum Hoffnungen machen, ihrem Idol im kleinen Kreise näher zu kommen. In Frankfurt am Main, wo Prince am Sonntag auftrat, hatten nur wenige Auserwählte sowie Mitglieder des im Internet organisierten Prince-Clubs Zutritt. Alle anderen Fans, die keine Karten mehr fürs ICC bekommen haben, müssen sich am morgigen Sonnabend wahrscheinlich damit begnügen, ihrem Idol sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen, wenn er sich mit seiner Stretchlimousine durch die Stadt kutschieren lässt. Wann er mit seinem Privatjet einfliegen wird, ist bislang ein ebenso großes Geheimnis wie das Hotel, in dem er mit seiner Entourage aus Musikern, Privatköchen und Bodyguards absteigen wird. Gerüchten zufolge soll es das Four Seasons sein. Was er sonst noch in Berlin unternehmen wird? Ob er sich vielleicht gar die Stadt bei Tage anschaut? „Keine Ahnung“, heißt es nur beim Veranstalter.

Noch geheimnisvoller gestaltet sich der Aufenthalt des zweiten Superstars, der die Stadt an diesem Wochenende besucht. Wann Bruce Springsteen (53) vor seinem Konzert am Sonntag eintrifft, was er vor und nach dem Konzert macht, wo er absteigt? „Wir halten uns bedeckt“, heißt es beim Veranstalter, „kein Kommentar“. Nur so viel scheint klar: „Eine After-Show-Party wie Prince wird Springsteen garantiert nicht geben.“ Stattdessen ist für den späten Sonntagabend ein „nettes Get-together“ geplant. Nach dem seit langem ausverkauften Konzert im Velodrom will sich Springsteen „im kleinsten Kreis an einem geheimen Ort“ mit jenen treffen, die das Konzert mitorganisiert haben. Ein kleines „Midnight-Dinner“ in einem Hotel sei geplant, geladen sind Vertreter der Plattenfirma, der Veranstalter und Freunde. Durchs Berliner Nachtleben wird der „Boss“ danach auf keinen Fall ziehen, sagt einer aus seinem Umfeld: „Dafür ist er zu sehr Rock’n’Roll-Arbeiter und zu wenig Glamour-Künstler.“

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