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Berlin: Pensionen und Ehrenämter

Was aus den Gründern, Ex-Managern und früheren Kontrolleuren der Bankgesellschaft geworden ist

Das Leben geht weiter, nach der größten Bankenaffäre in der Geschichte der Republik – auch für deren Protagonisten. So ist der frühere Immobilien-Chef der Bankgesellschaft, Manfred Schoeps , heute „Rentner und Berater“. Manfred Schoeps hat sein persönliches Immobilienvermögen in die Moses-Mendelsohn-Stiftung eingebracht, die von seinem Bruder Julius Schoeps geführt wird. Deren Tochtergesellschaften berät er.

In Pension oder kurz davor stehen die Ex-Landesbank-Vorstände Ulf-Wilhelm Decken und Jochem Zehlen . Beide haben Ansprüche auf Ruhegelder von der Bank, obwohl sie ausweislich eines Gerichtsurteils deren Bilanzen fälschten. Decken erlitt inzwischen einen Herzinfarkt.

Gesundheitlich angeschlagen ist auch Klaus Wienhold , der frühere Aubis-Manager, der mit einer Barspende an Landowsky die Affäre zum Politikum machte. Er leidet nach Aussagen eines medizinischen Sachverständigen unter psychischen und physischen Problemen. Weil er „auf absehbare Zeit“ nicht verhandlungsfähig sei, wurden Gerichtsverfahren gegen ihn eingestellt. Wienholds damaliger Geschäftspartner, Christian Neuling , sitzt weiter auf der Anklagebank. Gegen den Ex-Manager läuft ein Betrugsverfahren im Zusammenhang mit den Geschäften der Firma Aubis.

Regen Anteil am gesellschaftlichen Leben Berlins nimmt weiterhin der frühere CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky . Bei Kultur- und Sportveranstaltungen ist der Pensionär zu sehen. Seit dem Ausscheiden aus allen Ämtern in Bank und Politik verbessert der Golfer Landowsky sein Handycap.

Der damalige SPD-Fraktionschef Ditmar Staffelt , der auch zu den politischen Gründervätern des Bankenkonzerns gehört, ist noch im Geschäft. Bei der Bundestagswahl 1995 verteidigte er sein Mandat, verlor jedoch anschließend seinen Posten als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Sein Parteifreund und Mitgründer Norbert Meisner , ehemals Wirtschafts- und Finanzsenator, hat alle politischen Ämter (zuletzt war er SPD-Landesgeschäftsführer) längst an den Nagel gehängt. Bei der Stiftung Naturschutz Berlin leitet er noch den Stiftungsrat.

Der frühere Wirtschafts- und Finanzsenator Elmar Pieroth war bis 2003 CDU-Kreischef in Marzahn-Hellersdorf und engagiert sich ehrenamtlich als Vorsitzender von „MOST“, einem Verein zur Förderung der Kontakte nach Mittel- und Osteuropa. Die Ex-Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing verlor kürzlich ihr Amt als Vize-Landeschefin der SPD, im Abgeordnetenhaus kümmert sie sich um die Wissenschaftspolitik. Ihr Amtsnachfolger Peter Kurth (CDU), der auch seit 1996 in Aufsichtsräten der Bankgesellschaft saß, ist Manager beim Dienstleister Alba und kandidiert nicht wieder für das Parlament. ball/za

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