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Die BVG setzt auf mehreren U-Bahnhöfen wieder Personal ein.

© dpa

Personal in Berliner U-Bahnhöfen: BVG lässt Fahrgäste nicht länger allein

Der Verkehrsbetrieb besetzt einige U-Bahnhöfe wieder mit Personal. Mitarbeiter sollen Infomaterial verteilen und Auskünfte geben. Noch ist das aber nur ein Test - und für die Sicherheit soll das Personal auch nicht zuständig sein.

Auf einem U-Bahnhof auf einen BVGer im Dienst zu treffen, ist ein Glücksfall für Fahrgäste. Die 173 Stationen sind weitgehend personalfrei, seit das Unternehmen schon vor Jahren die Zugabfertiger eingespart hat. Jetzt ist eine – kleine – Kehrtwende vorgesehen. Zumindest auf bis zu 21 der insgesamt 173 U-Bahnhöfen soll es nun wieder Ansprechpersonal geben, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz dem Tagesspiegel.

Informationen von 7 bis 23 Uhr an Berlins Bahnhöfen

Mobile Stände, an denen Mitarbeiter von 7 Uhr bis 23 Uhr Informationsmaterial anbieten oder Fragen von Fahrgästen beantworten, gibt es derzeit in den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Wilmersdorfer Straße. Dabei geht es nicht immer ganz streng zu, gelegentlich plaudern die Mitarbeiter auch einfach nur mit den Kunden. Vor allem Touristen haben das neue Angebot schon fleißig angenommen. Besetzt sind die Stände in der Früh- und Spätschicht mit jeweils zwei Mitarbeitern.

Zusatzkosten entstünden der BVG dadurch nicht, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Eingesetzt werden sollen Mitarbeiter, die ihre ursprüngliche Aufgabe aus welchen Gründen auch immer nicht mehr wahrnehmen könnten; seien es Fahrer oder Gleisbauer.

Da die BVG auch diese Mitarbeiter nicht entlasse, suche man für sie andere Aufgaben. Häufig wurden sie in der Vergangenheit als Boten oder Pförtner eingesetzt. Doch die moderne Technik macht Botengänge weitgehend überflüssig, und durch die Konzentration auf weniger Dienststellen braucht das Unternehmen auch weniger Pförtner.

Nun sollen sie, wenn der seit einigen Wochen laufende Test erfolgreich ist, die künftigen Servicepoints besetzen. Die Mitarbeiter sollen nach Angaben von Reetz Informationsmaterial verteilen, Auskünfte geben oder zumindest wissen, wo im Unternehmen eine Antwort zu finden ist, falls die Mitarbeiter in den Bahnhöfen bei einer Frage passen müssen.

Personal ist nicht für Sicherheit verantwortlich

Sie seien allerdings kein Sicherheitspersonal, machte Reetz deutlich. Diese Aufgaben übernähmen nach wie vor die Spezialisten der beauftragten Unternehmen und aus den eigenen Reihen. Vorläufig sollen die Bahnhöfe Wittenbergplatz, Potsdamer Platz, Friedrichstraße, Walther-Schreiber-Platz, Rathaus Steglitz, Schönhauser Allee, Frankfurter Allee, Wilmersdorfer Straße, Rudow und Kaiserdamm besetzt werden.

Fahrgäste können dort bei den Mitarbeitern vielleicht auch schon die neue Dienstkleidung der BVG bewundern – mit einem Wechsel vom hellen zum dunkleren Marineblau. Rund 5000 Fahrer sowie Kundendienst- und Sicherheitsmitarbeiter sollen damit innerhalb von drei Monaten ausgestattet werden. Nicht zu sehen bekommt man den Hosenrock und die „Marlene-Hose“. Beide sind bei Tests durchgefallen.

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