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Zu teuer: Petition für den Petriplatz

Das geplante archäologische Zentrum scheitert möglicherweise an Betriebskosten.

Von Sandra Dassler

Christian Hanke gehört zu den Erstunterzeichnern einer Petition für das geplante archäologische Besucherzentrum auf dem Petriplatz. „Die Finanzierung vor allem aus EU-Mitteln ist eigentlich klar“, sagt der Bezirksbürgermeister von Mitte: „Aber jetzt scheitert diese tolle Idee vielleicht an 250 000 Euro, die der Senat im Jahr für die Betriebskosten übernehmen müsste – das kann doch nicht wahr sein.“

Am Petriplatz, einst das Zentrum der Doppelstadt Berlin-Cölln, wurden bei Ausgrabungen Fundamente der Petrikirche sowie der Stadtpfarrkirche von Cölln, die um 1230 gebaut wurde, entdeckt. Weil das Interesse an historischen Funden in Berlin so groß ist, entstand die Idee eine archäologischen Besucherzentrums. Der mehrgeschossige Neubau soll über der Grabungsstätte entstehen, so dass Besucher die Fundamente der Cöllnischen Lateinschule von 1350 im untersten Geschoss besichtigen und oben Archäologen bei der Arbeit beobachten können.

Die Bausumme von rund 14 Millionen Euro stellt die EU zur Verfügung, das Land müsste lediglich die Betriebskosten von 250 000 Euro im Jahr übernehmen. Im Juli sollte das Projekt in die Haushaltsplanung für 2012 eingefügt werden, doch es wurde abgelehnt. Eine Anwohnerinitiative befürchtet nun, dass das „politisch bereits zugesagte“ Besucherzentrum an den vergleichsweise geringen Betriebskosten scheitert. Der Sprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Mathias Gille, wollte sich zu der Haushaltsplanung nicht äußern: „Der Senat ist aber an der Verwirklichung des Projekts nach wie vor sehr interessiert und führt entsprechende Gespräche – etwa mit der Stiftung Denkmalschutz“, sagte er.

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