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Das Archäologische Zentrum wird mindestens ein Viertel mehr kosten.

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Petriplatz in Berlin-Mitte: Archäologisches Zentrum wird teurer und später fertig

Das Archäologische Zentrum am Petriplatz wird mindestens ein Viertel mehr kosten als geplant und außerdem später fertig werden.

Die Pannenserie des Senats bei Entwicklung und Präsentation des historischen Berlin setzt sich fort: Das Archäologische Zentrum am Petriplatz wird mindestens ein Viertel mehr kosten als geplant und außerdem später fertig werden. Mit einem Baubeginn im kommenden Jahr sei nicht zu rechnen, teilte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Evers (CDU) mit.

„Die ungeprüften Vorplanungsunterlagen gehen aktuell von Gesamtkosten in Höhe von 20,7 Millionen Euro aus“, informierte Lüscher. Als das Bauvorhaben vor drei Jahren beschlossen wurde, sollte es noch 15,5 Millionen Euro kosten. Auch der Architektur-Wettbewerb für den Neubau war bereits vor drei Jahren entschieden worden. Dass so viel Zeit verging, ohne dass das Projekt vorankam, erklärt die Bauverwaltung mit der „detaillierten inhaltlichen Abstimmung des Bedarfsprogramms an die Anforderungen des Nutzers sowie dessen Anpassung an die Anforderungen der zukünftigen Nutzer und die damit verbundene Bedarfsänderung“.

Suche nach Betreiber läuft

Doch das weist der Nutzer, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zurück: „Von unserer Seite gab es nie eine Bedarfsänderung. Die technischen Anforderungen und die Sicherheitsstandards des Museums für Vor- und Frühgeschichte sind seit Langem bekannt und können nicht für Verzögerungen und Mehrkosten verantwortlich gemacht werden.“

Wie der Senat weiter schreibt, scheiterte bisher auch die Suche nach einem Betreiber des Zentrums. Eine Ausschreibung sei im Juli „ergebnislos abgeschlossen“ worden. Nun soll eine landeseigene Gesellschaft, die der Senat dazu noch gründen muss, den Betrieb übernehmen.

Unterbrechung des U-Bahn-Baus verhindern

Ähnlich holprig verläuft wie berichtet der Bau des Archäologischen Fensters im neuen U-Bahnhof der U5, das einen Blick auf die Grundmauern des gotischen Rathauses vor dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters ermöglichen soll. Um eine „Unterbrechung des U-Bahn-Baus“ von bis zu zwei Jahren zu verhindern, sei der Bau des knapp 15 Millionen Euro teuren hochkomplexen Schaufensters aufgeschoben worden. Die Betonwand zwischen Bahnhof und archäologischen Funden könne später an „Sollbruchstellen“ wieder geöffnet werden, erklärt die Bauverwaltung.

Das Archäologische Zentrum am Petriplatz soll Ausgangspunkt für eine Archäologische Promenade durch die alte Mitte werden, zu den Stationen zählen die Marienkirche und der Schloss-Neubau.  Das Zentrum wird überwiegend mit Fördermitteln finanziert.

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