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Berlin: Pflege-Unternehmen: Sozialstation Triftstraße ist verkauft

Georgios Giannakopoulos hat sich aus dem Geschäft mit der häuslichen Pflege in Berlin zurückgezogen. Gestern bestätigte der 42-jährige bisherige Geschäftsführer und Alleingesellschafter der Sozialstation Triftstraße GmbH, dass er am 10.

Georgios Giannakopoulos hat sich aus dem Geschäft mit der häuslichen Pflege in Berlin zurückgezogen. Gestern bestätigte der 42-jährige bisherige Geschäftsführer und Alleingesellschafter der Sozialstation Triftstraße GmbH, dass er am 10. August fünf Filialen an den Kreisverband Nord-Ost des Deutschen Rotes Kreuzes verkauft hat. Damit gehöre ihm kein Pflege-Unternehmen mehr.

Alle Dienste würden aber weiterarbeiten, auch vier weitere "eigenständige Unternehmen", die ebenfalls als "Sozialstation Triftstraße" firmieren. "Jetzt müssen andere ran. Das Wichtigste ist, dass die Patienten gut versorgt werden", sagt Giannakopoulos. Die Gründe für den Rückzug des Pflege-Unternehmers sind unklar. Giannakopoulos sagt: "Ich habe gut verkauft und möchte mal was anderes machen." Wirtschaftliche Schwierigkeiten habe er nicht. Sein Konzept, Pflegeleistungen um 20 Prozent billiger anzubieten, sei richtig gewesen. Alle Berliner Hauspfleger hätten ähnliche Verträge mit den Kassen geschlossen - und seien auch noch auf dem Markt. So sieht es auch Sylvia Gareis vom BKK-Landesverband Ost, die mit zehn Triftstraßen-Stationen handelseinig wurde. Der günstige BKK-Vertrag sei nicht der Grund für die offensichtlichen Schwierigkeiten des Unternehmens. Schließlich habe Giannakopoulos auch Klienten von anderen Kassen betreut, die höhere Vergütungen einbrächten. In der Pflegequalität unterscheide sich die Sozialstation Triftstraße nicht von anderen Anbietern. Die Verträge mit den vom Roten Kreuz übernommenen Stationen laufen weiter. Bedingung sei aber, dass genügend Personal für die Betreuung zur Verfügung stehe.

Wie berichtet hatten in einer Triftstraßen-Station, in der Kreuzberger Grimmstraße, vor zwei Wochen 35 Mitarbeiter an einem Tag gekündigt. Giannakopoulos habe die Gehälter nur in Abschlägen und verspätet gezahlt, sagte eine Sprecherin der Beschäftigten. Der ehemalige Unternehmer dagegen sieht eine "feindliche Übernahme" hinter der Massenkündigung. Die Mitarbeiter wollten bei einem anderen Anbieter anfangen und für diesen Patienten abwerben. Unruhe herrscht aber auch beim Pflegedienst in der Manfred-von-Richthofen-Straße. Diese Station bezeichnet Giannakopoulos als eigenständiges Unternehmen, das unter Sozialstation Triftstraße firmiert, und mit dem seine GmbH gemeinsames Marketing betrieben habe. In der Station heißt es, die Gehälter seien von Giannakopoulos gekommen. Ein neuer Träger sei nicht bekannt.

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