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Berlin: Planen-Wirtschaft

Checkpoint Charlie: Ende des Streits nicht in Sicht

Keine Entspannung am Checkpoint Charlie: Die Chefin des Mauermuseums, Alexandra Hildebrandt, will hart bleiben. Es geht um die blaue Plastikplane, mit der Frau Hildebrandt das Kontrollhäuschen verhüllt hat, das einen Eindruck vom früheren Grenzübergang vermitteln soll. Das Kontrollhäuschen gehört zum Mauermuseum. Als sich Schauspielstudenten in Uniformen der DDRVolkspolizei vor dem Häuschen postierten und für Touristen als Fotomotiv posierten, verhüllte Alexandra Hildebrandt die Baracke und nahm den Uniformierten so den Foto-Hintergrund. Jetzt wurde sie von der Stadt aufgefordert, die Plane zu entfernen. „Wir haben die Aufforderung bekommen, aber ob wir ihr nachkommen, ist eine andere Frage“, sagte Hildebrandt dem Tagesspiegel am Samstagnachmittag. „Meine Anwälte arbeiten dran. Wir haben Widerspruch eingelegt.“

Touristen standen auch gestern wieder ratlos vor der Konstruktion aus blauer Plane, rangehefteten Zetteln und davor abgelegten Blumen. „Ist einer gestorben, oder warum haben die Menschen hier Blumen niedergelegt?“, fragten Besucher. „Die Besucher verstehen das schon“, glaubt Hildebrandt. Eine Touristin ist anderer Ansicht. Sie findet, die uniformierten Studenten erwecken Geschichte zum Leben. Auch wenn sie jetzt die Uniformen der Alliierten tragen. Wo Osten und wo Westen war, bevor alles eins wurde, weiß von den Besuchern keiner. Eine Frau fragt sogar: „Wo war denn überhaupt die Mauer? Man sieht gar nichts mehr.“ fk

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