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Das Kreuz tragen: Superintendent Bertold Höcker, Domprediger Michael Kösling, Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und Domprediger Thomas Müller (von links nach rechts).

© dpa

Karfreitag-Prozession: Politiker zu Gast bei Geistlichen

Rund 1000 Menschen haben an der Karfreitag-Prozession in Berlin-Mitte teilgenommen. Zum ersten Mal hatten auch Politiker einen Auftritt: Sie trugen Erinnerungstexte vor.

Superintendent Bertold Höcker sprach ein Gebet, direkt vor einem drei Meter hohen, grünen Kreuz, ein paar Meter vor dem Hauptportal des Berliner Doms. So begann die ökumenische Karfreitags-Prozession in Mitte. Rund 1000 Menschen folgten den Geistlichen, darunter der Evangelische Bischof Markus Dröge und der Katholische Weihbischof Matthias Heinrich. Erstmals hatten bei dieser Prozession, veranstaltet vom Evangelischen Kirchenkreis Stadtmitte, Politiker aller Parteien einen Auftritt. Anlass war das Themenjahr „Reformation und Politik“ der Evangelischen Kirche. Die Politiker lasen an sieben Orten, die auch mit Leid und Schuld verbunden sind, Erinnerungstexte. Petra Pau (Linke), Vize-Präsidentin des Bundestags, zum Beispiel erinnerte an der Marienkirche an politisch verfolgte Menschen, Gregor Gysi, Linken-Fraktionschef im Bundestag, sprach am Schlossplatz über den Ersten Weltkrieg, Bettina Jarasch, Grünen-Landeschefin, erinnerte an der Nikolaikirche an einen Pfarrer, der in der NS-Zeit Menschen mit jüdischen Wurzeln zur Flucht verholfen hatte. Vor jeder Station verneigten sich die Teilnehmer kurz zum stillen Gebet. Vor der Friedrichwerderschen Kirche dehnte sich diese Phase zwangsweise aus – die Polizei hatte aus Versehen den Lautsprecherwagen nicht durchgelassen, die Menge musste stumm warten. Doch der Wagen tauchte nicht mehr auf, mit Folgen für Cornelia Yzer: Die Wirtschaftssenatorin musste nun besonders deutlich sprechen.

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