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Einsatz für mehr Sicherheit. Die Polizei erhöht ihre Präsenz rund um den Alexanderplatz.

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Exklusiv

Ein Jahr nach Attacke auf Jonny K.: Polizei erhöht Präsenz am Alexanderplatz

Mit einem sechsköpfigen Direktionskommando will die Polizei ihre Präsenz rund um den Alexanderplatz noch weiter ausbauen. Das neue Sicherheitskonzept als Reaktion auf die tödliche Attacke auf Jonny K. zeigt auch so bereits erste Wirkung.

Ein Jahr nach der tödlichen Attacke auf Jonny K. plant die Berliner Polizei, ihre Präsenz am Alexanderplatz stark auszubauen. Entsprechende Pläne wurden dem Polizeipräsidenten Klaus Kandt am Freitag präsentiert und von ihm gebilligt.

Demnach solle zukünftig ein sechsköpfiges sogenanntes „Direktionskommando“ von montags bis freitags zusätzlich am Alexanderplatz Streife fahren, sagte der Direktionsleiter City, Michael Krömer, dem Tagesspiegel. In Planung ist außerdem eine Verstärkung am Wochenende. Je zehn Polizisten sollen Samstag und Sonntag zusätzlich patrouillieren. Dazu sei aber die Unterstützung durch andere Direktionen nötig, die erst noch abgestimmt werden müsse.

Der Einsatz der neuen Kräfte soll das Sicherheitsempfinden am Alexanderplatz erhöhen und einen schnelleren Zugriff sowie bessere Verfolgung bei Straftaten ermöglichen. Die Verstärkung wird nun von 9 Uhr bis 22 Uhr vor Ort sein, in Planung ist außerdem, dass zusätzliche Beamte sonnabends und sonntags bis 5 Uhr früh unterwegs sind.

Polizeipräsident Klaus Kandt hatte vor etwa zehn Tagen die Direktion beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, wie die Polizeipräsenz am Alexanderplatz weiter erhöht werden könne. Nach dem Tod des damals 20-jährigen Jonny K., der in der Nacht zum 14. Oktober von sechs Männern ohne erkennbaren Grund auf dem Alexanderplatz zu Tode geprügelt wurde, hatte die Polizei bereits mehr Beamte in diesem Bereich eingesetzt. Seit 1. Dezember 2012 ist ein „Kontaktmobil“ mit zwei Beamten vor Ort, das täglich bis 22 Uhr an sieben Stationen hält. Außerdem wurden die Zeiten für die Polizeistreifen in der Nacht und am frühen Morgen verlängert, sagte Krömer. Auch die Zivilstreifen im Bezirk Mitte wurden so umgeleitet, dass sie häufiger am Alexanderplatz vorbeikommen.

Das Konzept zeigt erste Wirkung. Der Präventionsleiter der Polizeidirektion City, Jens Berger, sagte dem Tagesspiegel, von Januar bis September sei die Zahl der Strafanzeigen am Alexanderplatz um 192 auf 3941 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Auch die sogenannten „Rohheitsdelikte“, dazu zählen etwa Körperverletzung oder Raub, wurden seltener. Statistisch wurde 2013 alle sieben Tage ein solch schweres Verbrechen am Alex begangen. Im Jahr zuvor war dies noch durchschnittlich alle fünf Tage der Fall. Da der Alexanderplatz ein großer Verkehrsknotenpunkt ist, halten sich dort täglich etwa 300 000 Menschen auf.

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