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Berlin: Polizei-Peilsender von linker Szene versteigert

Der kleine Streifenwagen war kaputt. Zuvor hatten die Moderatoren auf der Bühne des Kreuzberger Kulturzentrums Kato am Schlesischen Tor mit einem Mehrzweckschlagstock der Polizei, einem so- genannten „Tonfa“ , auf das Modellauto eingeschlagen.

Der kleine Streifenwagen war kaputt. Zuvor hatten die Moderatoren auf der Bühne des Kreuzberger Kulturzentrums Kato am Schlesischen Tor mit einem Mehrzweckschlagstock der Polizei, einem so- genannten „Tonfa“ , auf das Modellauto eingeschlagen. Das Publikum im vollen Haus schmunzelte. Highlight der Gala „gegen Polizeigewalt“ der Antifaschistischen Linken (ALB) aber war die Versteigerung eines Peilsenders des Bundeskriminalamts (BKA). Die Auktion sollte Geld in die Prozesskasse linker Gruppen bringen.

Der geschätzte Wert des Senders liegt angeblich bei 1000 Euro. Am Ende bot Michael Prütz, Aktivist der Ex-WASG, 3800 Euro für das Gerät. Gefunden wurde es nach den bundesweiten Razzien des BKA Anfang Mai gegen G-8-Gegner am Auto eines Beschuldigten. Seit Tagen spekulierte man in Internetforen über die Taktik der Polizei und rechnete fest mit einer Razzia oder einer gezielten Beschlagnahme des Senders, da das BKA laut Veranstaltern die Herausgabe des Peilsenders gefordert hatte. Doch die Polizei blieb abwesend, selbst als es zum Abschluss der Auktion ein Feuerwerk vor dem Kato gab.

Noch am frühen Abend hatte die Polizei dagegen mit zivilen Beamten und Teilen einer Einsatzhundertschaft Präsenz gezeigt. Prütz, der neue Besitzer des Senders, hat den hohen Betrag nur aus ideellen Gründen bezahlt und ansonsten kein Interesse an dem Gerät. Er hofft, dass das BKA Humor beweist und keinen Anspruch mehr erhebt.Den Sender aber hat Prütz nicht mit nach Hause genommen. Sicherheitshalber. ric

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