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Berlin: Polizei schießt auf flüchtigen Räuber Zwei Festnahmen nach Überfall auf Juwelier

Nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft in Wedding hat die Polizei zwei mutmaßliche Täter festgenommen. Ein Verdächtiger wurde auf der Flucht angeschossen.

Nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft in Wedding hat die Polizei zwei mutmaßliche Täter festgenommen. Ein Verdächtiger wurde auf der Flucht angeschossen. Ein dritter Räuber konnte entkommen.

Der Überfall in der Müllerstraße verlief blitzschnell: Drei Maskierte stürmten gegen 11.30 Uhr in das Geschäft „Goldhaus Nord“, bedrohten eine 54-jährige Angestellte und schlugen mit Hämmern mehrere Vitrinen ein, in denen sich teurer Schmuck befand. Anschließend flüchteten die Männer mit der Beute in einem dunklen Mercedes M-Klasse. Kurz vor 12 Uhr entdeckte dann zufällig eine Streifenbesatzung das Auto in der drei Kilometer entfernten Swinemünder Straße. Ganz in der Nähe beobachteten die Polizisten zwei Männer, die zu Fuß auf ein altes Bahngelände oberhalb des Mauerparks an der Brunnenstraße flüchteten. Bei der Verfolgung gab ein Polizist erst einen Warnschuss ab und feuerte dann einem Verdächtigen ins Bein. Der 24-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Laut einem Polizeisprecher besteht keine Lebensgefahr.

Das abgelegene Gelände wurde danach von einem Großaufgebot der Polizei nach Beweismitteln und den übrigen Tatverdächtigen durchsucht. Trotz des Einsatzes von Suchhunden, blieben die Männer verschwunden. Lediglich eine leere Tasche und Vermummungsmaterial, das vermutlich von den Tätern stammt, stellten die Beamten sicher. Gegen 14 Uhr entdeckte dann plötzlich ein Mitarbeiter einer dort ansässigen Firma hinter einem Bauwagen durch Zufall den zweiten mutmaßlichen Räuber. Der 21-Jährige wurde sofort überwältigt und festgenommen. Er hatte sich offensichtlich zwei Stunden lang vor den Einsatzkräften verstecken können. Informationen, wonach die Beute am Nachmittag in einem kleinen Kiezkiosk in der Gleimstraße gefunden worden sein soll, konnte die Polizei am Abend nicht bestätigen. Von dem dritten Tatverdächtigen fehlt bislang jede Spur. Das Fluchtauto wurde zur Untersuchung sichergestellt.

Auf dem Bahngelände untersuchten noch stundenlang Zivilbeamte die Wiese hinter den verwitterten Backsteinbauten, auf der die Schüsse abgegeben wurden. Wie üblich, wenn ein Polizist bei einem Einsatz schießt, ermittelt die Mordkommission den genauen Ablauf, um die Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs zu prüfen. Zuletzt hatten Polizisten im Februar 2010 einen verdächtigen Jugendlichen nach einem Raubüberfall in Neukölln angeschossen. Er zog auf der Flucht eine Gaspistole und zielte auf die Beamten. T. Buntrock / J. Radke

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