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Potsdamer Platz: Polizei trennt Salafisten und Rechte

Erneut haben in Berlin Rechtspopulisten und radikalislamische Salafisten gleichzeitig demonstriert. Die Polizei verhinderte ein Aufeinandertreffen beider Gruppen und nahm am Samstag zwei Männer fest.

Die Polizei hat am Sonnabend ein Aufeinandertreffen von Rechtspopulisten und radikalislamischen Salafisten verhindert. Gegen Mittag waren am Potsdamer Platz zwei Kundgebungen angemeldet worden: Die islamfeindliche Partei „Pro Deutschland“ konnte 15 Anhänger mobilisieren, um gegen die seit Wochen stattfindenden Koran-Verteilungen durch Salafisten zu protestieren. Durch Polizisten getrennt hatten sich zeitgleich knapp 50 der Radikalislamisten versammelt. Zwei von ihnen wurden wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen, drei Männer der Gruppe hatten sich außerdem kurzzeitig vermummt, was von den eingesetzten Beamten unterbunden wurde.

Schon am vergangenen Sonnabend hatten sich Rechtspopulisten und Salafisten am Potsdamer Platz Rangeleien geliefert. Verfassungsschützer rechnen mit weiteren Auseinandersetzungen. Am Mittwoch wird über die Salafisten im Verfassungsschutzausschuss des Abgeordnetenhauses gesprochen. Der Berliner SPD-Verfassungsschutzexperte Tom Schreiber fordert für Veranstaltungen der militanten Fundamentalisten ähnlich strenge Auflagen wie für NPD-Aufmärsche.

Vor rund einer Woche waren bei einer Veranstaltung der Rechtspopulisten von „Pro NRW“ und salafistischen Demonstranten in Bonn zwei Polizisten durch Messerstiche eines Islamisten verletzt worden. Bei weiteren Kundgebungen in der Bonner Region hatten jeweils 500 islamische Gegendemonstranten weniger als 30 Anhängern von Pro NRW gegenübergestanden. Zu Steinwürfen von radikalen Islamisten war es gekommen, als Pro-NRW-Anhänger islamfeindliche Karikaturen zeigten.

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