zum Hauptinhalt

Berlin: Polizei widerspricht sich und verteidigt WM-Ordner

Im Fall der sechs Ordner der Fanmeile, die sich am 9. Juni mit Berliner Hooligans prügeln wollten, produziert die Polizei zunehmend Verwirrung.

Von Frank Jansen

Im Fall der sechs Ordner der Fanmeile, die sich am 9. Juni mit Berliner Hooligans prügeln wollten, produziert die Polizei zunehmend Verwirrung. Wurden die Security-Leute bislang als Sicherheitsrisiko eingestuft, präsentierte Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern bei einer Pressekonferenz eine neue, harmlos klingende Version. Es gebe keine Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Männer, sagte Glietsch. Sie seien weder Hooligans noch stammten sie aus Sachsen. Am Rande der gestrigen Pressekonferenz war von der Polizei sogar zu hören, die Ordner hätten nur versucht, die Berliner Hooligans vom Betreten der Fanmeile abzuhalten. Laut Glietsch wird nun geprüft, ob die bei dem Vorfall am 9. Juni eingesetzten Beamten die Lage „richtig interpretiert haben“.

Der Präsident widersprach damit einer Pressemeldung der Polizei vom 17. Juni sowie einem internen Bericht vom 10. Juni. In beiden Papieren wird den Security-Männern eine „offen gewaltsuchende“ Verhaltensweise bescheinigt und vermutet, sie seien für eine sächsische Firma tätig. Und im internen Bericht ist von „sächsischer Mundart“ die Rede.

Die Polizei hatte am 9. Juni versäumt, die Personalien der Security-Leute aufzunehmen. Nach Angaben von Glietsch wurden die Ordner nun als Beschäftigte einer auf der Fanmeile tätigen Firma identifiziert. In der Pressemeldung vom 17. Juni hieß es hingegen, vermutlich sei die „Ursprungsannahme“ falsch, die Männer hätten beim Vorfall am 9. Juni „Ordnerdienste“ verrichtet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false