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Berlin: Polizeieskorten: Mit der Zahl der Staatsgäste steigt auch die Gefahr von Unfällen

Verkehrsunfälle, in die Polizeibeamte verwickelt sind, die Staatsgäste eskortieren, werden auch in Zukunft kaum zu vermeiden sein: "Je mehr Staatsgäste wir begleiten, desto höher ist natürlich auch das Risiko von Unfällen", sagte ein Beamter. Allein am Donnerstag eskortierten die Motorrad-Polizisten vom Verkehrsdienst zehn hochrangige auswärtige Besucher: "Es war fast wie ein Taxiunternehmen", sagte ein Beamter.

Verkehrsunfälle, in die Polizeibeamte verwickelt sind, die Staatsgäste eskortieren, werden auch in Zukunft kaum zu vermeiden sein: "Je mehr Staatsgäste wir begleiten, desto höher ist natürlich auch das Risiko von Unfällen", sagte ein Beamter. Allein am Donnerstag eskortierten die Motorrad-Polizisten vom Verkehrsdienst zehn hochrangige auswärtige Besucher: "Es war fast wie ein Taxiunternehmen", sagte ein Beamter.

Dabei kam es zu zwei Unfällen, bei denen die beiden Motorradpolizisten stürzten und dank ihrer Lederschutzkleidung nur leicht verletzt wurden. Ein 20-jähriger Passant, der an der Dörpfeldstraße in Treptow offenbar direkt in die Vorauskolonne des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji gelaufen war, brach sich bei dem Zusammenprall ein Bein. An den Motorrädern, die allesamt Sonderanfertigungen sind, entstand erheblicher Sachschaden.

Der zweite Unfall ereignete sich am Donnerstagabend auf der Königstraße in Wannsee. Beteiligt war dabei ein Motorradpolizist, der zum Begleitkommando des Britischen Premierministers Tony Blair gehörte. Dieser hatte das Schloss Glienicke besucht. Auf der Fahrt wurde der Eskorte von einer Autofahrerin die Vorfahrt genommen. Sie war aus einer der nicht Vorfahrt berechtigten Seitenstraßen abgebogen. Diese Straßen waren für Blairs Kolonne nicht extra gesperrt worden.

Im Gegensatz dazu waren die Querstraßen für die Vorbeifahrt der Kolonne des chinesischen Gastes in Treptow gesperrt. Allerdings rannte der Passant im Bereich eines Fußgängerüberweges über die Straße - alle anderen Fußgänger standen zu diesem Zeitpunkt bereits und warteten ab, dass die Kolonne des Staatsbesuchers vorbeifuhr. Der Unfall sei durch den Polizisten nicht mehr zu verhindern gewesen, sagte ein Beamter. In beiden Fällen untersucht die Verkehrsunfallbereitschaft die Ursachen der Zusammenstöße.

Zwar sind die Beamten, die die Motorradeskorte bilden und in der Mehrzahl der Fälle mit Sonderrechten fahren, zu besonderer Aufmerksamkeit verpflichtet. Andererseits sind sie auch für die Sicherheit des Staatsgastes verantwortlich. Daher fährt - je nach Rang und protokollarischer Eingruppierung des Staatsgastes - seinem Wagen eine keilförmige Kolonne aus drei bis fünfzehn Motorrädern voraus. In diesen Keil kann der Wagen mit dem hochrangigen Gast im Gefahrenfall fahren und wird fast wie von einer Wagenburg geschützt. Die Motorräder und die Polizisten bilden einen Schutzschild.

Aber auch von den Passanten wird erhöhte Aufmerksamkeit verlangt. Auf die Kolonne wird frühzeitig durch das Vorauskommando aufmerksam gemacht, das Blaulicht blinkt, auch die Martinshörner zeigen, dass Behördenfahrzeuge Sonderrechte in Anspruch nehmen. Dennoch kam es zu so schweren Unfällen wie im September 1999, als beim Staatsbesuch des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak auf der Kreuzung Hohenzollerndamm / Konstanzer Straße in Wilmersdorf ein betrunkener Autofahrer in die Kolonne fuhr und einen Motorradpolizisten rammte. Dieser flog durch die Luft und wurde schwer verletzt. Seine Gesundheit ist bis heute noch nicht wieder vollständig wieder hergestellt.

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